Hunderte Bärentatzen in Russland beschlagnahmt
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Delikatessen in China:Hunderte Bärentatzen in Russland beschlagnahmt

Schmugglerring in Russland gesprengt
Geheimdienst beschlagnahmt Hunderte Bärentatzen

Russische Beamte sind einem illegalen Handel mit Tierkörperteilen auf die Schliche gekommen. Die sichergestellte Ware sollte nach China verkauft und zu Delikatessen weiterverarbeitet werden.
Publiziert: 12.11.2019 um 19:44 Uhr
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Aktualisiert: 10.11.2020 um 19:48 Uhr
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Ein Teil der im russischen Kraskino beschlagnahmten Tierkörperteile.
Foto: FSB

Der russische Inlandgeheimdienst FSB hat einen Schmugglerring zerschmettert, der mit Waren handelte, die in China als Delikatessen gelten oder zur Herstellung traditioneller chinesischer Medikamente verwendet werden. Die Beamten beschlagnahmten im Rahmen der Aktion Hunderte Bärentatzen. Aber auch zwei Pfoten eines Amur-Tigers und ein Paar Stosszähne eines Wollhaarmammuts, einer seit fast 4000 Jahren ausgestorbenen Art, waren dabei.

Zwei Russen und zwei ausländische Staatsbürger wurden festgenommen, wie der FSB in einer Mitteilung schreibt. Im Falle einer Verurteilung wegen Schmuggels drohen ihnen bis zu sieben Jahre Knast.

Sack mit nicht identifizierten Tierkörperteilen

Aufgeflogen ist der illegale Handel mit Tierkörperteilen, weil Grenzwächter in Kraskino an der russisch-chinesischen Grenze eine verdächtige Ladung mit 44 Bärentatzen und den zwei Amur-Tiger-Pfoten entdeckten. Ermittlungen führten schliesslich zur Garage eines Hauses, wo 198 weitere Bärenpfoten und die beiden Mammutzähne gefunden wurden. Zudem stellten die FSB-Mitarbeiter zwei Säcke mit nicht identifizierten Tierkörperteilen sicher.

Sergej Aramilew, Generaldirektor des russischen Amur-Tiger-Zentrums, sagt laut «The Siberian Times»: «Das ist eindeutig ein Verbrechen.» Amur-Tiger gehören zu den am stärksten bedrohten Grosskatzen auf dem Planeten. «Alle Umstände des Verbrechens und alle Bindeglieder in dem Verbrecherring werden in der Untersuchung festgestellt werden.» Aramilew hofft, dass auch die restlichen Teile des getöteten Tigers gefunden werden.

Bei reichen Chinesen beliebte Gerichte

Spezialitäten, die mit Bärentatzen zubereitet werden, erzielen in Luxusrestaurants in China Rekordpreise. Ein Gericht mit der Zutat kostet umgerechnet gut und gern 1000 Franken. König Zhou, der letzte Herrscher der Shang-Dynastie des alten China, war bekannt dafür, dass er ein Fan solcher Gerichte war. Bärentatzen gelten in China als gut für Milz und Magen und sollen bei Rheuma helfen. Mammut-Zähne werden zu Pulver gemahlen und in der traditionellen Medizin und in der Kosmetik verwendet. (noo)

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