Die Polizei hat in Spanien einen Mann festgenommen, der in den Niederlanden wegen des Raubes von Juwelen und Diamanten im Wert von 72 Millionen US-Dollar gesucht wurde. Die Festnahme des per europäischem Haftbefehl gesuchten 59-Jährigen sei am Dienstag auf der Urlaubsinsel Ibiza gelungen, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Dabei sei ein Wagen, in dem der Gesuchte auf dem Beifahrersitz gesessen habe, über mehrere Kilometer verfolgt und schliesslich zum Anhalten gezwungen worden, hiess es.
Der Raubüberfall, der dem Mann zur Last gelegt wird, habe am 25. Februar 2005 am Flughafen Schiphol in Amsterdam stattgefunden. Der Festgenommene habe damals mit anderen Menschen «Schmuck und Diamanten im Wert von gut 72 Millionen Dollar» (heute umgerechnet 67 Mio. Euro) erbeutet, so die Polizei.
Die Täter hätten damals Schusswaffen verwendet und seien «mit grosser Gewalt» vorgegangen. Nach Medienberichten handelte es sich um einen der grössten und spektakulärsten Juwelendiebstähle der Geschichte.
Möglicherweise operiert
Es ist nicht die erste Festnahme des mutmasslichen Drahtziehers der Tat. Der Mann sei bereits 2017 in Valencia im Osten Spaniens mit fünf anderen Menschen dingfest gemacht worden, berichteten die Zeitung «El País» und andere Medien. Er sei damals an die Niederlande ausgeliefert und dort 2019 zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Er habe aber fliehen können, nachdem er bis zum Ausgang des von seinen Anwälten beantragten Berufungsverfahrens auf freien Fuss gesetzt worden sei.
Die spanische Polizei stellte bei der Festnahme fest, dass der Mann «sich im Vergleich zu den vorliegenden Fotos körperlich stark verändert» habe. «Der Festgenommene sieht viel jünger und dünner aus, deshalb wird die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass er sich einer Operation unterzogen hat, um sein Aussehen zu verändern», hiess es. (SDA)