Schleudern, schreien, weinen
Technik bringt uns auf die Palme

Eine neue Studie aus den USA bestätigt ein bekanntes Phänomen: Wutausbrüche bei technischen Problemen. Viele Personen sind davon betroffen und diese zornigen Anfälle haben bereits einen eigenen Namen: «Tech Rage».
Publiziert: 16.10.2016 um 10:38 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 18:07 Uhr
Jeder kennt es: Computer machen manchmal wirklich hässig!
Foto: Zoonar RF

Es funktioniert nicht immer, wie wir es gerne hätten: Das Smartphone hat einen Hänger, der Computer startet im Schneckentempo und Netflix hat gerade am Samstagabend eine Panne. Wirklich ärgerlich! 

Im Volksmund gibt es den Begriff schon länger – nun ist das Gefühl, das beim Versagen von Technologie entsteht, auch wissenschaftlich bewiesen: Tech Rage kennen heutzutage wohl die meisten.

Technologie bringt nicht nur Freuden

Eine neue Studie aus den USA konnte nun entsprechende Ergebnisse liefern: Menschen leiden tatsächlich unter Tech Rage oder Tech Stress.

Millionen Amerikaner würden insgesamt 40'800 Technik-Ärgernisse im ganzen Leben haben. Das heisst, sie erleben mindestens zwei Arten von Technikversagen pro Tag – und all diese kleinen Störmomente haben einen grossen Einfluss auf das individuelle Stresslevel.

Die Studie konnte zeigen, dass 65 Prozent der amerikanischen Erwachsenen regelmässig Beklemmung und physisches Unwohlsein aufgrund unzuverlässigen Geräten verspüren.

Schleudern, schreien, weinen

Insgesamt gab es 2000 Studienteilnehmende. Davon hat einer von sieben schon einmal sein Smartphone quer durch den Raum geschleudert, weil es nicht korrekt funktionierte. Die Hälfte der Befragten haben schon einmal ein Gerät herzhaft angeschrien und 16 Prozent wurden sogar schon zum Weinen gebracht.

Vier von zehn Personen bekommen einen steifen Nacken vom Tech Stress. Andere Beschwerden waren auch Gelenk- und Muskelschmerzen sowie Migräne. Tech Stress trete besonders auf, wenn man unter Zeitdruck stehe, gaben mehr als die Hälfte der Befragten an. 

Extreme Tech Rage

Tech Rage kann sich auch auf extreme Arten äussern: Lucas Hinch (37) aus Colorado in den USA erlebte eine intensivere Episode im April des letzten Jahres. Er brachte seinen Computer in eine Seitengasse und entlud acht Schüsse mit einer Feuerwaffe darauf. Dem emotionalen Gewaltakt ging ein langer Kampf mit der unkooperativen Maschine voraus.

Er wurde wegen illegalem Feuern einer Waffe innerhalb der Stadtgrenzen schliesslich vor Gericht geladen, schreibt  die «Daily Mail». Er habe es einfach satt gehabt monatelang mit seinem Computer zu kämpfen.

Abhilfe schaffen

Die Studie wurde im Auftrag der Fitnessfirma 24 Hour Fitness durchgeführt. Die Autoren preisen vor allem eine Lösung zum Technikstress und Wutproblem an: Sport.

Obwohl dieser tatsächlich eine positive Wirkung auf gestresste Personen hat, sollte auch bedacht werden, dass die Studie von einer Fitness-Firma gesponsert wurde. Wir wissen allerdings: Auch Schoggi und Rotwein können bei Stress Abhilfe schaffen. (vac)

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