«Schlechteste CEO der USA»
Schnappt diese Frau Hillary die Präsidentschaft weg?

Hillary Clinton bekommt Konkurrenz. Die Ex-Managerin Carly Fiorina will US-Präsidentin werden.
Publiziert: 30.03.2015 um 13:26 Uhr
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Aktualisiert: 10.10.2018 um 10:05 Uhr
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Carly Fiorina (60), Ex-Chefin von Hewlett-Packard will US-Präsidentin werden.
Foto: Reuters

Die Amerikaner wählen nächstes Jahr ihren Präsidenten – oder ihre Präsidentin. Denn die Chancen steigen, dass das neue Staatsoberhaupt eine Frau sein wird. Fast sicher ist, dass Hillary Clinton (68) ins Rennen steigen wird. Nun kündigt auch Carly Fiorina (60) ihre Kandidatur für die Republikaner an.

Die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich bewerbe, liege bei über 90 Prozent, sagte Fiorina gestern auf Fox News. Ihre genauen Pläne werde sie bis Anfang Mai bekanntgeben. Derzeit arbeite sie daran, ein Team zusammenzustellen und die Finanzierung zu sichern.

Bekannt wurde Fiorina nicht als Politikerin, sondern als Managerin. Sie war zwischen 1999 und 2005 Chefin des Computerherstellers Hewlett-Packard. Das Wirtschaftsmagazin «Fortune» kürte sie sechs Mal in Folge zur mächtigsten Frau in der Wirtschaft.

Diese Vorgeschichte ist heute ihr grösster Trumpf, den sie schon jetzt gegen ihre Konkurrentin ausspielt. Sie wirft Clinton vor, in ihrer politischen Karriere noch nichts erreicht zu haben. «Wie Hillary Clinton bin ich auch hundertausende Meilen um die Welt geflogen, aber im Gegensatz zu ihr habe ich etwas erreicht», sagte sie laut dem «Guardian».

Der politische Leistungsausweis von Fiorina ist allerdings noch bescheiden. Im Jahr 2010 wollte sie Senatorin für Kalifornien werden. Sie verlor aber gegen die demokratische Kandidatin mit 43.3 Prozent der Stimmen.

Über ihr politisches Programm und ihr Argumente ist noch wenig bekannt. Klar ist: Fiorina ist für weniger Staat. Und eben: Sie war einmal die mächtigste Wirtschaftsfrau der USA.

Doch in dieser Zeit machte sie sich nicht nur Freunde. Sie entliess 30'000 Angestellte und wurde 2005 nach einem Streit mit dem Verwaltungsrat entlassen. Als Abfindung erhielt sie 21 Millionen Dollar. Der Aktienwert von HP halbierte sich in ihrer Amtszeit, worauf sie auch schon den Titel als schlechteste CEO der USA erhielt.

Fiorina selber ist allerdings mit sich im Reinen: «Ich bin sehr stolz auf meinen Leistungsausweis.» Und nach dem Interview auf Fox News twitterte sie: «Ich komme aus einer Welt, in der Leistung zählt.»

Die erste Antwort darauf lautete: «Vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxie.» (sas)

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