Über Jahre hat ein jetzt 54-jähriger Mann Hunderte von Fotos von Frauen mit langen Haaren von Friedhöfen in Rom gestohlen. Unter anderem hat er auch die Asche einer 26-jährigen Frau gestohlen, die bei einem Motorradunfall ums Leben kam.
Das Ausmass seiner Diebstahlserie kam ans Licht, als die Ermittler sein Zuhause durchsuchten. In seinem Schlafzimmer fand die Polizei 358 Fotos, die er von den Grabstätten entwendete und sich an die Schlafzimmerwand hängte.
Buch über Diebstähle geführt
Wie suedtirolnews.it berichtet, soll der Mann die Details zu seinen Diebstählen in einem Notizbuch vermerkt haben. Dazu zählen Name der Toten sowie Tag und Uhrzeit des Diebstahls. Vor Gericht erklärte der 54-Jährige: «Ich liebe es, die Gesichter dieser Frauen zu bewundern, aber sie müssen schön und jung sein.»
Weiter erklärte er, dass die Bilder für ihn «wie eine Droge» seien und er nicht ohne sie auskommen könne. Dem Gericht zufolge sei der Mann bei klarem Verstand und im «Vollbesitz seiner geistigen Kräfte, jedoch nicht in der Lage gewesen, seiner Perversion Einhalt zu gebieten.»
Bereits Haftstrafe abgesessen
Das erste Mal erwischt wurde er 2014. Die damaligen Diebstähle beging er 2008 und 2010. Für diese Taten sass er bereits acht Monate im Gefängnis. Als er entlassen wurde, machte er dort weiter, wo er aufgehört hatte.
Eines seiner Opfer war die Mutter des Schauspielers Enrico Montesano, die 1953 im Alter von 34 Jahren starb. Von dem Grab stahl er neben dem Foto auch ein Marmorbuch, das 2018 für grosses Aufsehen sorgte. «Eine Grabstätte und den Respekt vor den Toten zu verletzten, ist eine schreckliche Tat», sagte Montesano. Weiter kritisierte der Schauspieler die mangelnde Überwachung auf den Friedhöfen Roms.