Nach dem deutschen Sachsen-Derby am Samstagabend zieht ein Chemnitzer-FC-Fan einen Flüchtling in der Regionalbahn hinter sich her. Der vermummte Mann packt den Syrer am Hals und zerrt ihn durch den Zug.
Kein einziger Passagier reagiert auf die Brutalität im Zug. Nur eine junge Studentin aus Chemnitz. Wie die die deutsche «rel=»noFollow«Freie Presse» schreibt, stellt sich die 24-Jährige vor den 1,90-Meter-Mann und sagt: «Lass ihn in Ruhe!»
Die zierliche Frau beweist Mut. Der Täter lässt von dem Opfer ab, schnappt sich vorher aber noch dessen Rucksack. Die Retterin läuft dem Täter nach, versucht sogar Sicherheitsleute der Deutschen Bahn zu mobilisieren. Doch diese helfen nicht, weil es im Zug eine ganze Gruppe von gewaltbereiten Männern geben würde. Auch der Freund des syrischen Flüchtlings wird von der Gruppe terrorisiert.
Doch auch nach ihrem couragierten Eingreifen lässt die Studentin den Syrer und dessen Freund nicht im Stich. In Zwickau begleitet sie zusammen mit den Sicherheitsleuten die beiden Flüchtlinge zur Polizei.
Eckhard Fiedler von der Bundespolizeidirektion Klingenthal zur «Freien Presse»: «Das Verhalten der jungen Frau war sehr couragiert.» Es sei nicht alltäglich, dass jemand so mutig einschreite. Die Tatverdächtigen seien der Polizei bekannt.
Die Studentin selbst findet ihren herzhaften Einsatz selbstverständlich. «Ich habe meine moralischen Werte verteidigt.» (mko)