Das Frachtschiff MV Solomon Trader lief am 5. Februar vor Renell Island, einer Insel der Salomonen, auf Grund. Seither verliert es Öl, das nun in Richtung des grössten Korallenatolls der Welt fliesst. Wie der «Guardian» berichtete, hat die lokale Bergbaufirma, die den Frachter gechartert hat, es bisher nicht geschafft die Katastrophe in den Griff zu bekommen.
Stattdessen macht die Firma am Ufer mit dem Abbau von Mineralien munter weiter und verschlimmert damit das Problem. Bei der Gewinnung und beim Abtransport der Rohstoffe wird das Öl im Wasser aufgewirbelt und breitet sich aus.
Bisher sind 75 der rund 600 Tonnen Öl, die sich auf dem Frachter befinden, ins Meer gelaufen. «Man riecht es sogar aus 800 Meter Entfernung», sagte ein Anwohner gegenüber dem «Guardian.» Das Frachtschiff ist zudem randvoll mit Bauxit, ein Mineral, aus dem man Aluminium herstellt. Die Bergbaufirma, die es abbaut, hat versprochen, dass Hilfe auf dem Weg sei. Genauere Details dazu, gab sie auch fast einen Monat nach dem Unglück nicht bekannt.
Die Säuberungsaktion könnte Monate dauern
Die Regierung der Salomonen ist über die langsame Vorgehensweise der Bergbaufirma frustriert und hat nun Australien um Hilfe gebeten. Dennoch könnte die Säuberungsaktion Monate in Anspruch nehmen.
Die Salomonen, ein Staat bestehend aus Hunderten von Inseln, liegen nordöstlich von Australien. Früher gehörten diese zu Grossbritannien, wurden aber 1978 unabhängig. Zur Inselgruppe gehört auch «East Renell», das grösste Korallenatoll der Welt. 2013 hat es die Unesco zum Weltnaturerbe erklärt. Das Atoll, das bereits von starker Abholzung und Überfischung bedroht ist, könnte bald unter einer Ölkatastrophe leiden. (bra)