Die C-Star, ein Schiff der rechtsextremen Gruppe Defend Europe, ist zurzeit zwischen Libyen und Tunesien unterwegs. Völkische Identitäre aus ganz Europa wollen verhindern, dass Flüchtlinge übers Mittelmeer nach Europa gelangen.
Tunesische Fischer wehren sich dagegen, dass das Schiff im Hafen von Zarzis an der Südostküste des Landes anlegt. «Wenn sie hierher kommen, sperren wir die Zapfhahnen fürs Benzin», sagt Chaseddine Bourassind zu «time.com». «Das ist das Einzige, was wir zurzeit tun können.»
Auch ein Teil Italiens stellt sich gegen Schiff der Schande
Rom erhöht derweil den Druck auf NGOs, die den von der italienischen Regierung aufgesetzten Verhaltenskodex für private Seenotretter nicht unterschrieben haben. Dazu gehören beispielsweise die Ärzte ohne Grenzen. Wie das Onlineportal «Die Presse» schreibt, haben die italienischen Behörden dem Schiff Prudence der Ärzte ohne Grenzen verboten, Flüchtlinge nach Rettungseinsätzen nach Sizilien zu bringen.
Die italienische Zeitung «Corriere della Sera» hatte erst am Samstag darüber berichtet, dass einige Mitglieder der Ärzte ohne Grenzen wegen mutmasslicher Begünstigung von illegaler Einwanderung im Fokus der Behörden stehen würden. Das NGO wies diese Berichte entschieden zurück.
Finanzierung mittels Crowdfunding
Das von der Gruppe Defend Europe gecharterte Schiff hatte Anfang Juli den Hafen von Dschibuti verlassen und über den Suez-Kanal und Zypern Kurs auf die libysche Küste genommen.
Mitte Mai hatten sie eine Kampagne im Internet gestartet und 76'000 Euro für die Anmietung ihres Schiffs eingesammelt. (stj)