In Mali ist nach Angaben eines UN-Sprechers ein Helikopter der deutschen Bundeswehr abgestürzt. Der Tiger-Helikopter war im Rahmen einer UN-Friedensmission in der nördlichen Gao-Region unterwegs. An Bord waren zwei Personen. Das Fluggerät ist ausgebrannt.
Die beiden Soldaten haben den Absturz nicht überlebt, sagte die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen vor den Medien.
Die Absturzursache sei noch unklar. Hinweise auf eine Fremdeinwirkung lägen bisher nicht vor, sagte der Stellvertreter des Generalinspekteurs, Vizeadmiral Joachim Rühle. Es handelt sich um die ersten Todesfälle der Bundeswehr in einem Auslandseinsatz seit fast zwei Jahren. Der Vorfall mache «unendlich traurig», sagte von der Leyen.
Kräfte der UNO-Mission wurden zur Absturzstelle beordert. Die Familienangehörigen der beiden Soldaten seien über die Todesfälle informiert worden. Die Untersuchungen zu dem Vorfall dauerten an.
Angela Merkel übermittelt tief empfundenes Mitgefühl
Die Bundeswehr stehe an der Seite der Angehörigen und trauere mit ihnen. Von der Leyen sagte, sie verneige sich «vor den Leistungen und dem Opfer» der verunglückten Soldaten. Sie habe mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel telefoniert. Merkel habe sie gebeten, ihr tief empfundenes Mitgefühl zu übermitteln.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier betonte, dass Deutschland mit der Beteiligung an dem UNO-Einsatz einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung Malis leiste. «Dieser tragische Vorfall zeigt einmal mehr, mit welchem hohen persönlichen Risiko der Einsatz unserer Soldatinnen und Soldaten verbunden ist.»
Nach Informationen des «Spiegels» geht die Bundeswehr von einem massiven technischen Defekt an der Unglücksmaschine aus. Der Bundeswehr-Pilot eines zweiten Hubschraubers vom gleichen Typ, der unmittelbar hinter der Unglücksmaschine geflogen sei, habe bereits zum Absturz ausgesagt. Demnach sei der Tiger vor ihm urplötzlich und ohne einen Notruf mit der Nase nach vorne gekippt und dann sofort im Sturzflug zu Boden gegangen.
Laut einer Mitteilung von MINUSMA deuteten erste Erkenntnisse auf technisches Versagen als Ursache des Absturzes hin.
Helis wegen Friedensmission unterwegs
Der Helikopter und die Besatzungsmitglieder waren im Auftrag einer UNO-Friedensmission in Mali im Einsatz. Der Bundestag hatte im Januar beschlossen, den deutschen Einsatz in Mali auszuweiten. Demnach können sich bis zu 1000 deutsche Soldaten am etwa 15'000 Soldaten und Polizisten umfassenden UNO-Einsatzes MINUSMA beteiligen.
Aufgabe ist die Überwachung des Friedensabkommens zwischen der Regierung und den Rebellen. Frankreich entsandte 2013 Truppen in seine frühere Kolonie, um islamistische Kämpfer zu vertreiben, die den Norden des Landes überrannt hatten. Seitdem halten sich 4000 französische Soldaten in der Region auf, um gegen die Islamisten zu kämpfen. (SDA)
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