Schatzjäger jagten ihn seit rund einem Jahrzehnt lang, den mysteriösen Schatz des US-Multimillionärs Forrest Fenn (89). Was sich wie im Film oder einem Märchen anhört, ist echt und der Schatz wurde jetzt entdeckt: in einem Versteck in den Rocky Mountains, wo ihn Schatzspender Fenn irgendwann zwischen August und September 2009 vergraben hatte.
Den Fund bestätigte Fenn am 6. Juni im Blog eines Freundes: «Der Schatz wurde gefunden. Er lag unter einem Sternenhimmel in der üppigen, bewaldeten Pflanzenwelt der Rocky Mountains hatte sich nicht von der Stelle bewegt, an der ich ihn vor mehr als zehn Jahren versteckt habe. Ich kenne die Person, die ihn gefunden hat, nicht. Aber das Gedicht in meinem Buch führte ihn zu der genauen Stelle.»
Womit auch die Frage angesprochen wird, wie ein Multimillionär auf die Idee kommt, einen Millionenschatz in der Wildnis zu verstecken und damit unter zahllosen Glücksrittern, die den Schatz finden wollen, Goldfieber auszulösen.
Schatz versteckt, nachdem Fenn Krebs besiegte
Fenn hatte vor mehr als 30 Jahren nach einer Krebsdiagnose beschlossen, eine Bronzekiste mit Goldmünzen, Schmuck und einer Flaschenpost mit seiner Biografie irgendwo in den Rocky Mountains zu verstecken.
Er verfasste ein Gedicht mit Hinweisen auf den Ort «in mehr als 1500 Metern Höhe, abseits von Gebäuden». Der geschätzte heutige Wert der Schatzkiste soll sich auf bis zu 8 Millionen Franken belaufen. Die Kiste aber versteckte Fenn erst vor rund elf Jahren, nachdem er den Krebs besiegt hatte.
Mit diesem auf Instagram geposteten Gedicht und der Karte gab Fenn erste Hinweise preis, wo der Schatz vergraben sein könnte. Die Truhe, so Fenn, ist gefüllt mit Gold, Rubinen, Smaragden und Diamanten. Die Truhe allein, so Fenn, wog rund zehn Kilo und der Schatz etwa elf.
Weitere Hinweise lieferte er in einem Buch und auf dem Internet. Ausserdem liess er wissen, dass sich viele dem Gold in der Wildnis schon genähert haben sollen, was die Schatzsucher nur noch anspornte.
Schatzjäger wollen Beweis
Die Schatzsuche faszinierte auch Hollywood-Legende Robert Redford (83), der selber Goldfieber verspürte und versprach: «Wird der Schatz gefunden, mache ich eine Ausnahme und drehe noch einen Film darüber.»
Derweil warten die Goldhungrigen auf den Beweis, dass Fenn wirklich einen Schatz versteckt hat. Während der jahrelangen Suche sind sechs Menschen bei Unfällen in der Wildnis ums Leben gekommen.
Sheriffs warnten Schatzjäger vor Jahresfrist, die Suche könne tödlich enden: «Sie müssen wissen, dass dieses Land unversöhnlich ist, wenn Sie ihm nicht den Respekt entgegenbringen, den es verdient.»
350'000 Schatzsucher
Der Schatzsuche sollen sich laut Fenn 350'000 Menschen angeschlossen haben. Viele schmissen ihren Job hin in der Hoffnung auf das grosse Glück.
Um wen es sich beim glücklichen Schatzjäger handelt, will Fenn nicht sagen. Doch ein ihm zugeschicktes Foto beweise den Fund. «Der Mann, der sie gefunden hat, möchte nicht, dass sein Name erwähnt wird. Er kommt aus dem Osten», sagte Fenn der Zeitung «Santa Fe New Mexican».
Im Internet schrieb der Vietnam-Veteran noch: «Die Suche ist vorbei. Schaut nach mehr Informationen und Fotos in den nächsten Tagen.» Ob Fenn wohl einen zweiten Schatz versteckt? (kes)