Aus einer Entfernung von 3540 Metern erschoss ein kanadischer Soldat der Spezialeinheit Joint Task Force 2 im Irak einen IS-Terroristen. Damit stellt der bislang unbekannte Schütze einen neuen Weltrekord auf.
Die bisher grösste Distanz, aus der ein tödlicher Treffer gelang, betrug bislang 2475 Meter. Aufgestellt wurde er vom britischen Soldaten Craig Harrison im Jahr 2009. Nun wurde er vom Kanadier um einen ganzen Kilometer übertroffen (BLICK berichtete).
Drei Kanadier in den Top 4
Es ist bestimmt kein Zufall, dass ausgerechnet einem Scharfschützen aus Kanada dieser Kunstschuss über mehr als drei Kilometern gelungen ist. Die Kanadier sind ganz vorne mit dabei, wenn es um zielgenaue Schüsse über eine grosse Distanz geht.
Auf der Top-Ten-Liste der besten Scharfschützen sind unter den besten vier drei Kanadier. Einer der Meisterschützen ist Rob Furlong. Ihm gelang im März 2002 ein tödlicher Schuss aus über 2430 Metern.
Er ist überzeugt, dass die besondere Ausbildung der kanadischen Scharfschützen dafür verantwortlich ist. «Das habe ich schon immer gesagt. Wir Kanadier sind die besten Sniper der Welt. Das liegt an unserem Ausbildungsprogramm, das sich über die Jahre bewährt hat», sagte er der kanadischen Zeitung «MacLeans».
Umfangreiche Ausbildung
Tatsächlich lernen kanadische Scharfschützenlehrlinge nicht einfach nur, Ziele aus einer bestimmten Entfernung auszuschalten, sondern erhalten auch eine umfangreiche militärische Ausbildung. Heisst: Sie können nicht nur gut zielen, sondern haben auch ein breit gefächertes militärisches Wissen. Und das ist der entscheidende Unterschied, meint Furlong.
Das Gefühl, in Notsituationen gut und schnell reagieren zu können, verleiht einem Selbstvertrauen und die nötige mentale Stärke, die es für den Job eines Scharfschützen braucht.
Möglicherweise liegt den Kanadiern auch einfach das Schiessen im Blut. So lässt sich ein Zusammenhang zwischen der Affinität zum Jagen und den kanadischen Rekordschützen feststellen.
Rob Furlong wuchs auf der Insel Fogo Island an der kanadischen Atlantikküste auf. Die Jagd mit der Waffe gehörte für ihn schon als Kind dazu. Der Blick durch das Zielfernrohr mit dem Finger am Abzug wurde ihm quasi in die Wiege gelegt. (jmh)