Schädelreste und Knochenteile
Neanderthaler-Funde in Höhle in Italien

Es sind uralte Schädelreste und Knochenteile von Höhlenmenschen, die die Forscher in Italien begeistern: In der Guattari-Höhle am Circeo-Berg zwischen Rom und Neapel haben Wissenschaftler bei neuen Untersuchungen Überreste von weiteren neun Neanderthalern gefunden.
Publiziert: 08.05.2021 um 16:31 Uhr
HANDOUT - Blick in die Guattari-Höhle am Circeo-Berg zwischen Rom und Neapel in Italien mit Markierungen von August 2020. Hier haben Wissenschaftler bei neuen Untersuchungen Überreste von weiteren neun Neanderthalern gefunden. Foto: -/Italienisches Kulturministerium/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit einer Berichterstattung über diese Funde und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
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Das berichtete das italienische Kulturministerium am Samstag. Bereits seit Ende der 1930er Jahre war die Küstenregion als wichtige Fundstätte für Spuren der engsten Verwandten der heute lebenden Menschen bekannt. Die Zahl der Neanderthaler aus der Guattari-Höhle habe sich damit durch die Suche seit 2019 auf nun elf erhöht, hiess es.

«Es ist eine aussergewöhnliche Entdeckung, von der die ganze Welt sprechen wird», freute sich Italiens Kulturminister, Dario Franceschini. Acht der Urmenschen dürften etwa zwischen 50 000 und 68 000 Jahre alt sein, eine der Personen könnte sogar vor 100 000 Jahren als Jäger und Sammler durch die Küstenregion im heutigen Latium gestreift sein.

An den neuen Studien waren den Angaben nach Archäologen, Anthropologen und andere Forscher der Provinzen Frosinone und Latina sowie von der Universität Rom Tor Vergata beteiligt. Sie drangen in bisher unbekannte Zonen der Höhle vor und untersuchten umliegende Aussenbereiche. Sie analysierten etwa mit Genanalysen Überreste von urzeitlichen Tieren und Pollen. Mit ihren Studien versuchen die Experten zu verstehen, wie die Neanderthaler lebten und warum sie vor rund 40 000 Jahren ausgestorben sind.

«Die Entdeckung von Holzkohle und verbrannten Tierknochen bestätigt tatsächlich die Hypothese des Vorhandenseins eines richtigen Herdes», hiess es in der Mitteilung. Durch den Fund von Tierknochen, etwa von Elefanten, Höhlenbären, Wildpferden und Auerochsen, könnten die Experten die Umwelt und das damalige Klima allmählich rekonstruieren.

Neanderthaler sind die engsten Verwandten der heute lebenden Menschen. Sie besiedelten Europa, den Nahen Osten, Zentralasien und das westliche Sibirien. Der Name stammt von Überresten ab, die im Neandertal bei Mettmann in Nordrhein-Westfalen entdeckt worden waren.

(SDA)

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