Saudi-Arabien
Human Rights Watch wirft Militärkoalition im Jemen Kriegsverbrechen vor

Dubai – Human Rights Watch (HRW) hat der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition im Jemen «Kriegsverbrechen» vorgeworfen. Die Menschenrechtsorganisation verwies am Montag auf Luftangriffe der Militärkoalition, bei denen seit Juni 39 Zivilisten getötet wurden
Publiziert: 12.09.2017 um 16:06 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 01:27 Uhr
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition im Zusammenhang mit Luftangriffen im Jemen «Kriegsverbrechen» vorgeworfen. (Bild vom 23. August 2017)
Foto: KEYSTONE/EPA/YAHYA ARHAB

Unter den Toten waren 26 Kinder. HRW forderte eine Reaktion des derzeit in Genf tagenden UNO-Menschenrechtsrats. Die Angriffe seien «willkürlich oder rücksichtslos» verübt worden, prangerte die in New York ansässige Organisation an. Das Versprechen der Koalition, sich an Kriegsrecht zu halten, habe keinen besseren Schutz von Kindern zur Folge gehabt.

HRW forderte vom UNO-Menschenrechtsrat eine «unabhängige internationale Untersuchung» des Konfliktes. Eine solche Untersuchung hatte vergangene Woche schon der UNO-Menschenrechtskommissar Zeid Ra'ad Al Hussein verlangt.

HRW drängte den Menschenrechtsrat ausserdem dazu, die von Saudi-Arabien geführte Koalition erneut auf seine jährliche Liste über Kriegsvergehen gegen Kinder aufzunehmen.

Saudi-Arabien gehört zu den 47 Mitgliedern des Menschenrechtsrates und erwirkte gemeinsam mit seinen Verbündeten im vergangenen Jahr, dass die Militärkoalition wieder von der Liste genommen wurde. Saudi-Arabien drohte damals, Gelder für UNO-Hilfsprogramme zu streichen.

Die Luftangriffe der Militärkoalition zielen auf Huthi-Rebellen, die mit iranischer Unterstützung Jemens Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi stürzen wollen. In dem Konflikt wurden bisher nach Angaben des UNO-Menschenrechtsrats mehr als 5000 Zivilisten getötet, darunter fast 1200 Kinder. Extremistengruppen wie Al-Kaida und der Islamische Staat (IS) machen sich den Konflikt zunutze, um ihre Macht in dem Land auszubauen.

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