Am Dienstag starb der älteste Mann der Welt – Saturnino de la Fuente (†112). Sein Schwager Bernardo sagte der Zeitung «Diario de León», dass de la Fuente nach dem Frühstück im Haus seiner Tochter in León rund 300 Kilometer nordwestlich von Madrid seinen letzten Atemzug getan. Ein tiefer Seufzer, dann sei sein langes Leben «innerhalb weniger Sekunden wie eine Kerze erloschen».
Den Titel des ältesten lebenden Mannes der Welt hatte ihm das Guinnessbuch der Rekorde am 10. September vergangenen Jahres verliehen – nach dem Tod des Puerto-Ricaners Emilio Flores. Am 12. Februar wäre De la Fuente 113 geworden.
Allerdings habe er immer darauf bestanden, dass er schon am 8. Februar 1909 das Licht der Welt erblickt habe. Seine Eltern hätten ihn erst vier Tage später registrieren lassen. Das sei damals wegen der hohen Kindersterblichkeit üblich gewesen. Eltern hätten sich den Papierkram gespart, bis einigermassen sicher war, dass ein Baby überleben würde.
Er überlebte drei seiner Kinder
1933 heiratete er Antonina Barrio, mit der er acht Kinder hatte. De la Fuente überlebte nicht nur seine Frau, sondern auch drei seiner Kinder. Er hinterlässt fünf Töchter, 14 Enkel und 22 Urenkel.
De la Fuente hat in seinem Leben viel durchgemacht und vieles überstanden. 1937 wäre sein Leben fast vorzeitig im spanischen Bürgerkrieg durch einen deutschen Flieger zu Ende gegangen: De la Fuente wurde unter den Trümmern eines Hauses verschüttet, auf das ein deutsches Kampfflugzeug der Legion Condor abgestürzt war. Die Legion Condor unterstützte damals im Auftrag Adolf Hitlers den Putschisten-Führer und späteren Diktator Francisco Franco.
Aus den verlustreichen Kämpfen des Bürgerkrieges, in dem zwischen 1936 und 1939 schätzungsweise 500'000 Menschen starben, konnte er sich wegen seiner geringen Körpergrösse von nur 1.50 Metern heraushalten. Als Schuster, der Knobelbecher für die Soldaten Francos anfertigte, war er wichtiger.
Geheimnis für ein langes Leben
In seiner Freizeit war de la Fuente, der später eine Schuhfabrik aufbaute, ein begeisterter Fussballspieler und Mitbegründer sowie Ehrenmitglied des Clubs Puente Castro FC. «Pepino» (Gurke), wie ihn Verwandte und Freunde nannten, war Ende 2020 auch der erste Mensch, der in der Provinz León gegen das Coronavirus geimpft wurde.
Bis bis zuletzt habe er sich in einem relativ guten körperlichen und geistigen Zustand befunden, sagte sein Schwager. De la Fuentes Geheimnis für ein langes Leben? «Führe ein ruhiges Leben und füge niemandem Schaden zu», sagte er bei einem seiner letzten Geburtstage der Zeitung.
Einen Guinnessbuch-Nachfolger gibt es noch nicht – der nächste älteste lebende Mann der Welt könnte aber der 112-jährige Venezolaner Juan Vicente Perez Mora sein, der am 27. Mai 1909 geboren worden sein soll. (SDA/gin)