Ist das ein Witz oder meint es Jan Böhmermann (38) tatsächlich ernst? Der deutsche Satiriker hat am Donnerstagabend in seiner Show «Neo Magazin Royale» angekündigt, SPD-Chef werden zu wollen.
«Nein, das ist kein Witz. Ich bewerbe mich hiermit offiziell und öffentlich um das Amt des Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands», steht auf der Website mit dem Namen «neustart19.de».
Böhmermann beteuerte bereits in der Sendung, dass er sich diesmal keinen Spass erlaube. Willy Brandt (1983–1992) sei ihm im Traum erschienen und habe ihm gesagt: «Du musst es machen, der Olaf (Scholz) ist 'ne Pfeife.»
An die Adresse der Parteimitglieder sagte der umstrittene Entertainer: «Ich bin bereit, die SPD zu retten, wenn Ihr mir dabei helft.»
Böhmermann hat nur noch bis Sonntag Zeit
Doch ob Böhmermann letztlich überhaupt in Frage kommt, ist unklar. Ihm rennt nämlich die Zeit davon: Formell muss die Kandidatur für den Parteivorsitz bis Sonntag um 18 Uhr eingereicht sein. Ausserdem braucht Böhmermann bis dahin die Unterstützung von fünf SPD-Unterbezirken, einem Bezirk oder einem Landesverband. Und dann braucht der Komiker auch noch eine gültige Mitgliedschaft in der SPD.
«Wir sind keine Satire-Veranstaltung»
Die Ankündigung Böhmermanns kommt bei seinen (vielleicht) künftigen Parteikollegen nicht gerade gut an. SPD-Bundestagsabgeordneter Falko Mohrs sagte zu «BILD»: «Wir sind keine Satire-Veranstaltung. Das wird unserer Verantwortung wirklich nicht gerecht.»
Auch SPD-Parteivorstandsmitglied Alexander Schweitzer will nichts von Böhmermann als SPD-Chef wissen: «Das mit dem Vorsitz soll er sich schnell wieder abschminken», sagte er der Zeitung.