Es hätte die Reise ihres Lebens werden sollen: Die deutsche Saskia T. entschied sich nach dem Abitur für eine Weltreise. Zusammen mit ihrer Freundin Tabea B. flog sie von Frankfurt nach Dubai und dann weiter nach Bangkok.
Auf einem Blog wollte sie ihre Erlebnisse festhalten. Doch sie schaffte nur zwei Einträge. Dann fand sie den Tod durch eine Qualle.
Am 2. Oktober schrieb sie in ihren Blog, aus dem Bild.de zitiert: «Oh Gott, was mache ich hier? Das denke ich gerade um fünf Uhr morgens in meinem Hostelzimmer in Bangkok...»
Sie konnte ihr Glück kaum fassen. Dennoch vermisse sie ihre Freunde und Familie. Sie sei froh, mit ihnen «noch so viel unternommen zu haben und jetzt mit schönen Erinnerungen in die Reise zu starten.»
«Ich habe mich nicht getraut, etwas zu essen»
Dann schrieb sie über ihre Erfahrungen in Bangkok. Vor allem das Essen machte ihr Mühe. «Ich habe mich nicht getraut, etwas zu essen: Überall liegt das Fleisch offen rum, Haifischflossen gibt es im Überfluss und den Rest konnte ich nicht so richtig identifizieren.» Die jungen Frauen kauften sich dann einen Sack Pommes Chips.
Am letzten Dienstag reisten die beiden nach Koh Samui und checkten laut «Thai PBS» in ein Hostel in der Nähe des Lamai-Beach ein.
Erst gingen sie etwas essen, dann machten sie den fatalen Fehler. Sie entschieden sich für ein Bad bei Mondschein. Am Strand warnen zwar überall Schilder vor hochgiftigen Quallen, doch die Frauen hatten die Schilder in der Dunkelheit wohl übersehen.
«Ich freue mich auf die Inseln»
Und tatsächlich berührte Saskia T. eine Würfelqualle. Die Nesseln des Tieres streiften ihre Beine, die Arme, den Rücken und den Bauch. Das Gift galangte in ihre Blutbahn. Auch Tabea T. kam mit der Qualle in Kontakt, ihre Verletzungen waren aber nicht so schwer. Die Freundinnen wurden ins Spital gebracht, wo Saskia wenig später starb.
Der letzte Blog-Eintrag der Abiturientin lautete: «Ich versuche jetzt nochmal zu schlafen und wünsche euch eine gute Nacht!» Darauf antwortet ihr Vater: «Ich freue mich für euch. Habt viel Spass und eine tolle, glückliche Zeit. Ich hab dich lieb.» Die 20-Jährige schrieb noch einen letzten Satz in ihren Blog. «Dankeschön, Papa. Ich freu mich schon auf die Inseln. Ich hab dich auch lieb.»
Quallen attackierten vor wenigen Tagen zwei andere Deutsche
Mittlerweile gilt am Strand nachts ein Badeverbot. Denn der Abschnitt ist bei Quallen besonders beliebt. In der Nähe gibt es laut der Chefin des Rich Hotel, Khunying Roong, ein Riff mit tiefem Wasser. «Diese Quallen lieben tiefes Wasser», sagt Roong zu Bild.de.
Die Quallen-Attacke ist nicht die erste in den vergangenen Tagen. Laut Roong sind schon wenige Tage zuvor zwei Deutsche von einer Qualle angegriffen worden. «Sie konnten mit Essig behandelt werden und kamen mit Rötungen und dem Schrecken davon.» (kab)