Sarkozy erst gerade verurteilt und gleich wieder auf der Anklagebank
Gaddafi-Gelder für den Wahlkampf

Nicolas Sarkozy muss sich erneut vor Gericht verantworten. Der Vorwurf: illegale Wahlkampffinanzierung durch Gaddafi im Jahr 2007. Bei einer Verurteilung drohen dem französischen Ex-Präsidenten zehn Jahre Haft.
Publiziert: 06.01.2025 um 14:39 Uhr
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Aktualisiert: 06.01.2025 um 14:43 Uhr
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Die Libyen-Affäre dreht sich um Hinweise, wonach für Sarkozys Präsidentschafts-Wahlkampf 2007 illegal Millionensummen vom Regime des damaligen libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi geflossen sein sollen.
Foto: keystone-sda.ch
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AFPAgence France Presse

Frisch verurteilt und gleich wieder auf der Anklagebank: Der frühere französische Präsident Nicolas Sarkozy (69) muss sich seit Montag wegen illegaler Finanzierung seines Wahlkampfs 2007 durch den damaligen libyschen Machthaber Muammar al-Gaddafi vor Gericht verantworten. Sarkozy erschien persönlich vor Gericht in Paris – allerdings noch ohne die elektronische Fussfessel, die er wegen seiner jüngsten Verurteilung in einer anderen Korruptionsaffäre künftig ein Jahr lang tragen muss.

Insgesamt sind zwölf Männer angeklagt, unter ihnen drei ehemalige Minister, mehrere mutmassliche Mittelsmänner sowie ein enger Vertrauter von Gaddafi, der auf der Flucht ist. Sarkozy und alle anderen Angeklagten bestreiten die Vorwürfe. Der Ex-Präsident ist wegen Korruption, Veruntreuung öffentlicher Gelder, illegaler Wahlkampffinanzierung und krimineller Vereinigung angeklagt. Im Fall der Verurteilung drohen ihm zehn Jahre Haft.

Gab es einen «Korruptionspakt»?

Am Ende der zehn Jahre dauernden Ermittlungen zeigten sich die Untersuchungsrichter überzeugt, dass Sarkozy 2005 einen «Korruptionspakt» mit Gaddafi geschlossen habe. Die Höhe der Zahlungen aus Libyen sei jedoch nicht bekannt. Sarkozy hatte bereits als Innenminister persönlichen Kontakt zu Gaddafi und empfing den damals international weitgehend geächteten Machthaber wenige Monate nach seinem Amtsantritt als französischer Präsident zu einem prunkvollen Staatsbesuch in Frankreich.

Es ist Sarkozys fünftes Gerichtsverfahren innerhalb von fünf Jahren. Er war vor knapp drei Wochen wegen versuchter Bestechung eines Richters definitiv zu einem Jahr Haft in Form einer elektronischen Fussfessel verurteilt worden. In einer weiteren Affäre, in der es um die mutmasslich illegale Finanzierung des Wahlkampfs 2012 ging, wurde er von einem Berufungsgericht zu sechs Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt. Dagegen hat er Rechtsmittel eingelegt.

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