Sanktionen verhängt
US-Aussenminister warnt Taliban

US-Aussenminister Antony Blinken hat die militant-islamistischen Taliban davor gewarnt, Afghanistan mit Gewalt zu übernehmen.
Publiziert: 28.07.2021 um 15:33 Uhr
Subrahmanyam Jaishankar (r), Außenminister von Indien, und Antony Blinken, Außenminister der USA, während einer gemeinsamen Pressekonferenz. Foto: Jonathan Ernst/POOL Reuters/AP/dpa
Foto: JONATHAN ERNST

Die Ziele der Islamisten wie internationale Anerkennung, freie Reisetätigkeit für die Taliban-Führer oder die Aufhebung von Sanktionen könnten so nicht erreicht werden, sagte er nach einem Treffen mit dem indischen Aussenminister Subrahmanyam Jaishankar in Indiens Hauptstadt Neu Delhi am Mittwoch.

«Es gibt nur einen Weg, und der ist am Verhandlungstisch, um den Konflikt friedlich zu lösen und daraus ein Afghanistan hervorgehen zu lassen, das wirklich auf inklusive Art regiert wird und sein ganzes Volk repräsentiert.»

Die USA ziehen nach 20 Jahren Militärpräsenz ihre Soldaten aus Afghanistan ab, und die Taliban übernehmen zunehmend Territorien. Derzeit gelten Sanktionen der Vereinten Nationen gegen die Taliban, die das Einfrieren von Vermögenswerten, Reiseverbote sowie ein Waffenembargo umfassen. Auch die USA haben bilaterale Sanktionen gegen die Islamisten verhängt.

Blinken wollte bei seinem ersten Indien-Besuch als Aussenminister auch Premierminister Narendra Modi treffen. Neben Afghanistan geht es bei den Gesprächen auch um die Lage im Indo-Pazifik mit Blick auf ein stärker werdendes China. Die beiden Demokratien arbeiten seit einigen Jahren in Verteidigungsangelegenheiten enger zusammen. Schliesslich ist die weltweite Impfstoffverteilung ein Thema.

Blinken traf auch den tibetischen Mönch Geshe Dorji Damdul, der ein enger Vertrauter des Dalai Lamas, des geistlichen Oberhaupts der Tibeter, ist. Der Mönch ist auch ein Repräsentant der tibetischen Exilregierung in Indien, die von keiner Nation anerkannt ist. Dies dürfte China als Provokation sehen. Der Dalai Lama wirbt für die Rechte der Tibeter und will für sie im Dialog mit China kulturelle sowie religiöse Freiheiten innerhalb der Volksrepublik erreichen. Die chinesischen Behörden sehen den Friedensnobelpreisträger als Separatisten, der Chinas absoluten Anspruch auf die Gebirgsprovinz Tibet gefährdet, und verbieten ihm die Heimkehr.

(SDA)

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