Diese Aufnahmen sollen Prigoschin in Salzmine bei Soledar zeigen
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Bei Besichtigung:Dieses Video soll Prigoschin in Soledars Salzmine zeigen

Strategische Hintergründe
Darum will Wagner-Chef Prigoschin unbedingt Soledar erobern

Die Kleinstadt Soledar steht im Zentrum der Kampfhandlungen. Unter schweren Verlusten rücken die Russen vor. Der erbitterte Kampf hat strategische Hintergründe.
Publiziert: 11.01.2023 um 12:02 Uhr
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Aktualisiert: 11.01.2023 um 16:25 Uhr
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Die Salzminen von Soledar sind ein weit verzweigtes, über 200 Kilometer langes Tunnelsystem unterhalb des umkämpften Gebiets.
Foto: TWITTER / Defmon3
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Sven ZieglerRedaktor News

Bachmut und Soledar: Seit einigen Wochen stehen die ukrainischen Städte, die zusammen nur rund 85'000 Einwohner haben, plötzlich im Zentrum der Kriegshandlungen. Unter heftigen Verlusten versuchen die russischen Truppen, die beiden Städte einzunehmen.

In der Kleinstadt Soledar nahe Bachmut sollen die Kämpfer der russischen Söldner-Truppe Wagner nun Erfolge erzielen. Selbst Ukraine-Präsident Wolodimir Selenski (44) musste eingestehen, dass es seinen Truppen schwerfällt, die Stadt zu halten. Aus dem Zentrum der Kampfhandlungen dringen widersprüchliche Behauptungen nach aussen: Während Russland behauptet, die Stadt bereits erobert zu haben, widerspricht die Ukraine.

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Nur: Was genau will Wagner-Boss Jewgeni Prigoschin (61), der als enger Vertrauter von Präsident Wladimir Putin (70) gilt, eigentlich mit der 10'000-Einwohner-Stadt?

Strategisch wichtige Stadt

Laut den Experten der US-Denkfabrik Institiute for the Study of War (ISW) hätten die Wagner-Truppen gleich mehrere Asse im Ärmel, sollten sie die Stadt tatsächlich erobern.

Zum einen liegt Soledar an einer wichtigen Verbindungsstrasse zur nahe gelegenen Stadt Slowjansk. Die ukrainische Armee nutzte diese bislang zur Versorgung der Truppen an der Ostfront. Schaffen es die Russen tatsächlich, Soledar zu erobern, würden sie auch die Zufahrtsstrasse kontrollieren – und könnten einen Teil der ukrainischen Truppen von der Versorgung abschneiden.

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Zudem hätten die Wagner-Truppen in Soledar Zugang zu einem gigantischen Tunnel-System unter dem Gebiet. Wagner-Boss Prigoschin selbst macht keinen Hehl daraus, dass er die Tunnel unbedingt erobern möchte. Es handle sich um ein «Netz unterirdischer Städte», das zur Lagerung von Waffen und als Rückzug für die Truppen genutzt werden könnte, schrieb er auf Telegram. Eine Eroberung wäre «das i-Tüpfelchen», so Prigoschin.

Tatsächlich erstrecken sich die Salz- und Gipsminen über 200 Kilometer weit im gesamten Gebiet rund um die beiden umkämpften Städte. Eine Eroberung würde es den Russen ermöglichen, ukrainische Stellungen von unten zu torpedieren und weiter nach Bachmut vorzurücken. Weil die Tunnel in einer Tiefe von über 100 Metern verlaufen, sind sie zudem vor Angriffen von oben gut geschützt.

Gesamte Eroberung kein Thema

Laut dem ISW könnte Prigoschin mit dem Salz der Minen auch Kohle machen. Der Wagner-Chef könnte demnach versuchen, Salz und Gips abzubauen und dadurch Geld zu verdienen. So könnte die Kriegskasse des Kremls weiter gefüllt werden.

Von einer gesamten Eroberung des Donbass ist Russland aus Sicht westlicher Experten dennoch weit entfernt. Britische Militärexperten halten es für unwahrscheinlich, dass Russland in den kommenden Wochen einen anhaltenden Durchbruch verzeichnen wird. Die ukrainischen Verteidigungslinien seien nach wie vor «sehr stabil», schreibt der britische Geheimdienst in seinem Lagebericht vom Dienstag.

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