Wegen Kriegsverbrechen im Jahr 2011 ist Saif al-Islam (43) zusammen mit 8 anderen Männern zum Tode verurteilt worden. Das berichtet die BBC. Saif al-Islam soll beim Urteilsspruch nicht im Gerichtssaal anwesend gewesen sein. Zum Prozess in Tripolis wurde er aus dem Gefängnis in der Stadt Sintan zeitweise per Video zugeschaltet.
Unter den weiteren Verurteilten sind der frühere Regierungschef Baghdadi al-Mahmudi und der ehemalige Geheimdienstchef Abdullah Senussi. Ihnen wurden Verbrechen während des blutig bekämpften Aufstands gegen Gaddafi im Jahr 2011 vorgeworfen. Der Prozess gegen den einst als Gaddafis Nachfolger auserkorenen al-Islam hatte im April in der libyschen Hauptstadt begonnen.
Die Richter in Tripolis sprachen ihn heute unter anderem wegen Mordes und Korruption schuldig, wie die staatliche Nachrichtenagentur berichtete. Mit ihm zusammen standen 36 Vertreter des Gaddafi-Regimes vor Gericht. Gegen das Urteil kann Berufung eingelegt werden.
Der zweitälteste Sohn von Muammar Gaddafi soll sich auch vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag verantworten müssen. Bisher hat sich Libyen geweigert, ihn auszuliefern.
Er sollte sich wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor der internationalen Justizbehörde verantworten. Menschenrechtsgruppen befürchteten, dass er in Libyen kein faires Verfahren bekommt. (bih/SDA)