Elf Feuerwehrleute bezahlten ihren heldenhaften Einsatz im Inferno von Beirut mit dem Leben.
Sie starben beim Versuch, die Stadt vor der verheerenden Katastrophe zu bewahren. Dabei wussten sie nicht, welch zerstörerische Gefahr von den Lagerhallen im Hafenviertel ausgehen würde. Jetzt werden sie von der Beiruter Bevölkerung als Helden gefeiert.
Feuerwehrfrau dank Verlobungsring identifiziert
Es ist kurz vor 18 Uhr am Dienstagabend in Beirut, als Sahar Fares und zehn Männer in den Norden der Stadt ausrücken. Die 25-Jährige ist die einzige Frau in ihrer Feuerwehreinheit.
Mittlerweile kursieren Videoaufnahmen, welche die Ankunft der Rettungskräfte beim Grossbrand im Hafen dokumentieren. Zu diesem Zeitpunkt steigt bereits dunkler Rauch aus den Gebäuden auf.
Die Feuerwehrleute beraten noch, wie sie sich den Flammen ab besten nähern sollen. Andere Bilder zeigen, wie sie versuchen, die Tore der Lagerhalle aufzubrechen. Wenige Augenblicke später sollten sie alle von der unfassbaren Wucht der Explosion weggerissen werden.
Von zehn Männern des Feuerwehrtrupps fehlt noch immer jede Spur. Dass einer von ihnen noch lebend geborgen wird, gilt als ausgeschlossen. Einzig Sahar Fares konnte bisher identifiziert werden – und zwar anhand ihres Verlobungsrings. Fares wollte in drei Monaten heiraten.
Feuerwehren halten Schweigeminute ab
Nach offiziellen Angaben lagerten im Hafen 2750 Tonnen Ammoniumnitrat. Bekannt war das den wenigsten. Auch die ausgerückten Helfer hatten keine Ahnung von der brandgefährlichen Ware.
Der Einsatz der Feuerwehrleute kam so einem Himmelfahrtskommando gleich. Drei Tage nach dem Unglück werden die Einsatzkräfte in Beirut deshalb als Helden geehrt. Sahar Fares ist die einzige, die bisher zu Grabe getragen werden konnte.
Das Schicksal der Beiruter Helfer sorgt weltweit für Anteilnahme. In mehreren Ländern haben Feuerwehrteams angekündigt, am Freitag eine Schweigeminute in Gedenken an die gefallenen Kollegen abzuhalten. (cat)