An einem beliebten Tourismusort im Westen Kanadas sind 30 Seilbahngondeln durch eine mutmassliche Sabotage in einen Wald abgestürzt. Nach Angaben der Polizei vom Samstag wurde dabei niemand verletzt.
Nach bisherigen Erkenntnissen sollen Unbekannte das zwei Kilometer lange Seil im Ort Squamish durchgeschnitten haben, wodurch die 30 Gondeln auf einen bewaldeten Hang abstürzten. Die Seilbahn war zu diesem Zeitpunkt ausser Betrieb.
Seil war in gutem Zustand
«Wir gehen davon aus, dass das Kabel durchgeschnitten wurde und dass es sich um einen vorsätzlichen Akt von Vandalismus handelt», sagte Kara Triance von der nationalen Polizei Kanadas. Die Polizei nahm die Ermittlungen auf und hofft, Hinweise von Wanderern oder Campern zur Klärung des Falls zu bekommen.
Derweil bekräftigte der Seilbahnbetreiber, dass das Seil in sehr gutem Zustand gewesen sei. Er teilte dem Fernsehsender CBC mit, dass Instandhaltungsarbeiten kurz zuvor abgeschlossen worden waren. Die Seilbahn werde nun für «unbestimmte Zeit» geschlossen.
Wie sicher sind Schweizer Bahnen?
In der Schweiz sind solche Sabotageakte unbekannt. Andreas Keller, Mediensprecher des Branchenverbands «Seilbahnen Schweiz», sagt gegenüber BLICK auf Anfrage: «Ich habe noch nie etwas von einem solchen Fall oder einer entsprechenden Drohung gehört.» Spezifische Sicherheitsvorkehrungen würden keine getroffen. Keller: «Seilbahnen sind, wie auch Eisenbahnen, Anlagen in freier Natur. Wenn jemand Schaden anrichten will, gibt es immer einen Weg dazu.»
Die beschädigte Seilbahn «Sea to Sky Gondola» ist eine beliebte Touristenattraktion in der Region British Columbia und kann bis zu 240 Personen gleichzeitig befördern. Von den Gondeln bietet sich eine spektakuläre Sicht auf Buchten der kanadischen Pazifikküste. (gf/SDA)