Dichter Nebel, Schnee und frostige Temperaturen. All das schreckte vier Männer aus Grossbritannien nicht davon ab, den Kehlstein (1881 Meter über Meerespiegel) in Bayern (D) zu erklimmen. Und zwar in kurzen Hosen und Turnschuhen. Dieser Leichtsinn kostete einen der Freunde am Montag fast das Leben.
Auf ihrer Tour verloren die Briten im Nebel die Orientierung. Sie kamen nur schwer voran. Der Untergrund war rutschig. Dann passierte es: Einer der Briten stürzte durch eine felsdurchsetzte Rinne ab – 100 Meter in die Tiefe. Mit schweren Verletzungen am Kopf, Oberschenkel und Füssen überlebte er den Absturz.
Bergwacht musste Unfallstelle mit gezielten Fragen ermitteln
Seine Freunde alarmierten sofort die Einsatzkräfte der Bergwacht Berchtesgaden. Das Problem: Die Briten wussten nicht genau, wo sie waren. Und: Eine Ortung via Handy war nicht möglich. Durch gezieltes Fragen konnte die Bergwacht aber den Standort der Truppe bestimmen – und die Einsatzkräfte machten sich auf den Weg.
In der Zwischenzeit versuchte der Pilot sich durch den Nebel einen Weg zur Unfallstelle zu verschaffen. Es klappte. So konnte der Schwerverletzte ins nächste Spital geflogen werden, wie das Bayerische Rote Kreuz in einer Mitteilung schreibt. Die Freunde des Abgestürzten blieben unverletzt. Sie wurden von den Einsatzkräften nach unten begleitet.
Die Briten waren bis dato mit einem Camping-Bus unterwegs, machten Ferien in Deutschland. Auf eine Bergtour Ende September waren sie aber nicht vorbereitet. (jmh)