Wegen Einreiseverbot für Kandidatin
Russisches Staatsfernsehen boykottiert ESC

Der Eurovision Song Contest wird dieses Jahr nicht im russischen Staatsfernsehen gezeigt. Grund ist ein Streit mit dem Austragungsland Ukraine, das der russischen Kandidatin die Einreise verweigerte.
Publiziert: 14.04.2017 um 05:57 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 20:00 Uhr
Die Ukraine erteilte der russischen Sängerin Julia Samoilowa ein Einreiseverbot.
Foto: Keystone

Das russische Staatsfernsehen wird den Eurovision Song Contest (ESC) nach dem Einreiseverbot für die eigene Kandidatin nicht übertragen. Das teilte der Sender Pervy Kanal gestern mit.

Man werde auch keine anderen Sänger zu der Veranstaltung nach Kiew schicken. «Diese Variante ist völlig inakzeptabel», hiess es in einer Mitteilung der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Die Diskriminierung der im Rollstuhl sitzenden russischen Sängerin Julia Samoilowa verstosse gegen die Regeln und Prinzipien des Wettbewerbs.

Sängerin mit Einreisesperre belegt

Samoilowa war im Jahr 2015 auf der Krim aufgetreten. Reisen auf die Halbinsel über Russland sind seit der Annexion aber von ukrainischer Seite verboten und werden mit einer mehrjährigen Einreisesperre geahndet. Kiew will dabei auch für Samoilowa keine Ausnahme machen.

Die ESC-Veranstalter hatten in einer Ausnahmeregelung zudem eine Live-Zuschaltung ihres Beitrags angeboten. Dies wurde jedoch sowohl von Kiew als auch von Moskau abgelehnt.

Die Halbfinale des ESC finden am 9. und 11. Mai in der ukrainischen Hauptstadt Kiew statt; am 13. Mai folgt das Finale. Für die Schweiz tritt die Band Timebelle rund um die rumänische Sängerin Miruna Manescu und ihren Landsmann Emanuel Daniel Andriescu an. (SDA)

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