Russland
US-Geheimdienste: Russischer Sieg im Donbass wäre nicht Kriegsende

Ein eventueller russischer Erfolg im Donbass würde nach Auffassung der amerikanischen Geheimdienste wahrscheinlich nicht das Ende von Russlands Krieg gegen die Ukraine bedeuten.
Publiziert: 10.05.2022 um 17:42 Uhr
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Aktualisiert: 11.05.2022 um 14:10 Uhr
Ein ukrainischer Feuerwehrmann geht in der Nähe eines zerstörten Gebäudes am Stadtrand von Odessa durch die Trümmer. Nach Angaben des ukrainischen Militärs hatten russische Streitkräfte am Vortag sieben Raketen aus der Luft auf den wichtigen Schwarzmeerhafen abgefeuert und dabei ein Einkaufszentrum und ein Lagerhaus getroffen. Foto: Max Pshybyshevsky/AP/dpa
Foto: Max Pshybyshevsky

Der russische Präsident Wladimir Putin bereite sich auf einen längeren Konflikt in der Ukraine vor, in dessen Verlauf er immer noch beabsichtige, Ziele zu erreichen, die über die Ostukraine hinausgingen, sagte US-Geheimdienstkoordinatorin Avril Haines am Dienstag bei einer Anhörung des Senats in Washington.

«Wir gehen davon aus, dass sich die strategischen Ziele Putins wahrscheinlich nicht geändert haben», so Haines. Die Verlagerung der russischen Streitkräfte in den Donbass sei wohl nur vorübergehend.

Haines warnte ausserdem vor einer Eskalation des Konflikts. Die Ungewissheit des Kampfes, der sich zu einem Zermürbungskrieg entwickele, bedeute in Verbindung mit dem Missverhältnis von Putins Ambitionen und den militärischen Fähigkeiten Russlands einen «unvorhersehbaren und potenziell eskalierenden Kurs» in den kommenden Monaten.

«Da sowohl Russland als auch die Ukraine glauben, dass sie militärisch weiter vorankommen können, sehen wir zumindest kurzfristig keinen gangbaren Verhandlungsweg», sagte Haines. Putin rechne wahrscheinlich auch damit, dass die Entschlossenheit der USA und der EU angesichts von Inflation und Lebensmittelknappheit nachlasse.

Krieg in der Ukraine

Blick informiert im Ticker Live über die aktuellen Entwicklungen in der Ukraine.

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Haines betonte, dass die USA immer noch der Ansicht seien, dass Moskau auch künftig eine «nukleare Rhetorik» einsetze, um die USA und den Westen davon abzuhalten, die Unterstützung für die Ukraine zu erhöhen. «Wir gehen weiterhin davon aus, dass Präsident Putin den Einsatz von Atomwaffen wahrscheinlich nur dann genehmigen würde, wenn er eine existenzielle Bedrohung für den russischen Staat oder das russische Regime wahrnehmen würde», sagte Haines.

(SDA)

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