Behandlung verweigert, weil sie Aids für einen «Mythos» hielt
Ermittlungen gegen Mutter von HIV-positivem Baby (†)

Weil sie Aids für eine Erfindung des Westens hielt, verweigerte eine Mutter in Russland ihrem HIV-positivem Baby die nötige medizinische Betreuung. Jetzt wird wegen Totschlags gegen die Frau ermittelt.
Publiziert: 03.04.2018 um 03:15 Uhr
|
Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:53 Uhr
Nach dem Tod eines HIV-positiven Babys in Russland ermitteln die Behörden gegen die Mutter. (Symbolbild)
Foto: KEYSTONE/AP/MARTHA IRVINE

Nach dem Tod eines HIV-positiven Babys in Russland haben die Behörden Ermittlungen gegen die Mutter wegen Totschlags aufgenommen. Die Frau hatte eine medizinische Behandlung ihres Säuglings abgelehnt, weil sie Aids für einen «Mythos» hielt.

Das kleine Mädchen sei schliesslich im Februar im Alter von fünf Monaten an einer Lungenkrankheit im Folge von Aids gestorben, teilte die Staatsanwaltschaft am Montag mit.

Mutter lebt seit fünf Jahren mit HIV

Nach Angaben der Ermittler war bei der Frau aus dem sibirischen Irkutsk vor fünf Jahren das HI-Virus diagnostiziert worden. Auch für sich selbst habe sie eine Behandlung abgelehnt, weil sie die Immunschwächekrankheit für eine Erfindung halte.

Nach Regierungsangaben leben mehr als 900'000 Menschen in Russland mit dem HI-Virus, stündlich gibt es zehn Neuinfektionen. Weniger als die Hälfte von ihnen nehmen antiretrovirale Medikamente ein - laut Aktivisten und Behörden unter anderem wegen einer in Russland verbreiteten Verschwörungstheorie, Aids sei lediglich eine Erfindung des Westens. (SDA)

Fehler gefunden? Jetzt melden