Russland hat Vorwürfe zurückgewiesen, ein russisches Kampfflugzeug sei am Freitag über Schweden fast mit einem Passagierflugzeug kollidiert. Der Abstand zu der Passagiermaschine aus Kopenhagen habe mehr als 70 Kilometer betragen.
Dies sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Sonntag laut der Nachrichtenagentur Tass. Es habe daher keine Gefahr einer Kollision im internationalen Luftraum über der Ostsee bestanden. Der Sprecher bestätigte, dass der Kampfjet nicht seinen Transponder angeschaltet hatte, der zivilen Flugzeugen eine Identifikation erlaubt.
Schwedens Verteidigungsminister Peter Hultqvist hatte es zuvor als «unverantwortlich» bezeichnet, ohne eingeschalteten Transponder zu fliegen. Konaschenkow sagte jedoch, auch Nato-Kampfflugzeuge würden das elektronische Gerät nicht einschalten, wenn sie nahe dem russischen Luftraum flögen. Dies bedeute allerdings nicht, dass die russische Luftabwehr sie nicht sehe, so der Ministeriumssprecher.
Die baltischen und skandinavischen Staaten sind beunruhigt über die Zunahme der Aktivitäten der russischen Luftwaffe über der Ostsee. Es gab zudem wiederholt Klagen über eine Verletzung ihres Luftraums. Die Beziehungen zwischen der Nato und Russland sind wegen des Konflikts im Osten der Ukraine derzeit so angespannt wie seit Jahrzehnten nicht mehr. (sda)