Österreichs ehemalige Aussenministerin Karin Kneissl (58) siedelt ins russische St. Petersburg über. Das berichten österreichische Medien. Ihre zwei geliebten Ponys flogen russische Luftstreitkräfte nach Russland ein.
Ein russischer Militärblogger hatte bereits am 7. September darüber geklagt, dass auf dem russisch kontrollierten Militärflugplatz Hmeimim in Syrien Ponys statt Militärhelden oder Kampfgerät verladen werden. «Wenn Ponys unserem Land wirklich so nötig sind, dann fliegt mit Ponys. Aber schreibt mir doch, wem sie gehören», zitiert die österreichische «Kleine Zeitung» den Telegram-Blogger namens Fighterbomber.
Luftbrücke für VIP-Ponys
Am 9. September bestätigten die St. Petersburger Veterinärbehörden, Tierärzte hätten zwei eben angekommene Ponys der österreichischen Ex-Ministerin überprüft. Dazu veröffentlichte die Behörde ein Foto mit einer gut gelaunten Kneissl.
Kneissl lebte vor dem Umzug nach St. Petersburg erst in Südfrankreich, dann im Libanon und seit August in der russischen Provinz – fünf Autostunden von Moskau entfernt im Strassendorf Petruschowo, so der «Spiegel». In Russland verfügt Kneissl über gute Kontakte – bis in die Kreml-Spitze. Präsident Wladimir Putin (70) war 2018 Ehrengast bei ihrer Hochzeit.
Darum wurden Kneissls VIP-Ponys wohl auch von einem Il-76MD-Militärtransporter in die neue Heimat befördert. Die Maschine gehört offenbar dem 224. Fluggeschwader des russischen Verteidigungsministeriums an. Die USA setzten diese Einheit im Mai auf eine Sanktionsliste, wegen Kriegstechnik- und Söldnertransporten der Wagner-Privatarmee.
Kneissl prangt Russophobie an
Die parteilose Politikerin Kneissl, die von Dezember 2017 bis Juni 2019 Bundesministerin war, rechnete nach ihrer Ankunft in Russland gleich mit der Sanktionspolitik des Westens gegen Moskau ab, das im Februar 2022 einen Invasionskrieg in der Ukraine entfachte.
In einem Interview mit der russischen Zeitung «Komsomolskaja Prawda» spricht Kneissl von «vielen schmutzigen Entscheidungen», die «auf verschiedenen Ebenen getroffen» worden seien.
Russophobie – Russenfeindlichkeit oder auch Antirussismus – beobachte sie nicht nur auf Regierungsebene. «Ein grosser Teil der Gesellschaft, insbesondere in Österreich und Deutschland, ist an Versuchen beteiligt, die russische Kultur abzuschaffen.»
Knicks vor Putin
Mit St. Petersburg zieht Kneissl in die Heimatstadt von Kreml-Herrscher Putin. Diesem steht sie sehr nahe. 2018 war er an ihrer Hochzeit in der Südsteiermark, wo Kneissl – zum Handkuss von Putin – einen Knicks vor dem späteren Kriegsherren machte. Bilder davon, wie sie mit Putin Walzer tanzte, gingen damals um die Welt.
2021 übernahm Österreichs ehemalige Aussenministerin einen Sitz im Aufsichtsrat des staatlichen russischen Ölkonzerns Rosneft. Im Mai 2022, wenige Wochen nach Beginn des Krieges, verliess Kneissl den Aufsichtsrat des Konzerns.
Im ehemaligen Leningrad übernimmt sie jetzt die Leitung des im Juni gegründeten Thinktanks Gorki. Das der Universität in St. Petersburg angegliederte Institut steht für «Geopolitisches Observatorium für Russlands Schlüsselfragen».