Rund 20 Festnahmen nach Anschlag in Burkina Faso
Wurden die drei Killer festgenommen?

Drei junge Männer mit Verbindungen zu Al Kaida killten am Freitag zahlreiche Menschen in Burkina Faso – unter anderem die Schweizer Jean-Noël Rey (†66) und Georgie Lamon (†81). Jetzt gab es 20 Verhaftungen – ob sich die drei darunter befinden oder ob sie bereits am Freitag von der Polizei getötet wurden, ist unklar. Die Zahl der Todesopfer stieg unterdessen auf 30.
Publiziert: 19.01.2016 um 06:52 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:32 Uhr
Die Killer von Ougadougou: Diese drei Männer sollen an den Attacken in der burkinischen Hauptstadt beteiligt gewesen sein.

Nach dem dschihadistischen Anschlag auf ein Hotel in Burkina Faso haben die Sicherheitskräfte nach Angaben aus Ermittlerkreisen rund 20 Verdächtige festgenommen. Einige der seit Sonntag Festgenommenen seien inzwischen wieder freigelassen worden. Andere befänden sich noch in Gewahrsam und würden verhört, sagte eine gut informierte Quelle.

Es gebe «sicherlich in Ouagadougou eine Schläferzelle, die den Dschihadisten bei der Tat geholfen hat», hiess es weiter. Den Angaben zufolge kamen die Täter mit einem gemieteten Fahrzeug zum Ort ihres Angriffs. Zuerst töteten sie den Fahrer des Wagens, warfen die Leiche am Strassenrand ab und begannen dann den Angriff. Ein weiteres, im Niger registriertes Auto von mutmasslichen Komplizen habe bereits vor dem Hotel gestanden.

Der burkinische Innenminister Simon Compaoré hatte zuvor das im Niger registrierte Fahrzeug erwähnt. Er betonte aber, das Autokennzeichen sage «nichts aus», etwa über die Nationalität der Täter.

Verbleib der drei Killer unklar

Mehrere Angreifer hatten am Freitagabend im Hotel «Splendid» und im benachbarten Restaurant «Cappuccino» im Zentrum von Ouagadougou zahlreiche Menschen erschossen und sich anschliessend mit mehr als hundert Geiseln verschanzt. Unterstützt von französischen Spezialkräften und US-Soldaten stürmte die Armee nach sechs Stunden das Hotel und befreite dutzende Menschen.

Drei Angreifer wurden im Zuge des Einsatzes in der nahe gelegenen Bar «Taxi-Brousse» erschossen. Augenzeugen zufolge gab es jedoch mehr als drei Angreifer. Die Fahndung nach möglichen weiteren Tätern lief weiter.

Al Kaida hatte nach den Anschlägen ein Bild veröffentlicht, das angeblich drei der Attentäter zeigen soll: Al-Battar Al-Ansari, Abu Muhammad al-Ahmad al-Buqali und Fulani sind die Kriegsnamen der jungen Männer, die dem Bild nach auch Teenies sein könnten. Ob sie zu den getöteten Attentätern vom Freitagabend gehören oder zu den festgenommenen der aktuellen Polizeiaktion zählen oder ob sie noch auf freiem Fuss sind, darüber ist nichts bekannt.

FBI wertet nun Kamerabilder aus

Den Ermittlerkreisen zufolge werteten Experten der US-Bundespolizei FBI Bilder der Überwachungskamera des Hotels aus. Auch französische Ermittler unterstützten die Polizeiarbeit. Noch am Montagabend untersuchten Forensiker den Tatort.

Zu dem Angriff hatte sich die mit Al-Kaida im islamischen Maghreb (Aqmi) verbündete Gruppe Al-Mourabitoun bekannt. Burkina Faso war von der islamistischen Gewalt in der Region bislang weitgehend verschont geblieben. Der Angriff vom Wochenende nährte die Sorge einer weiteren Ausbreitung von Dschihadistengruppen in Westafrika.

Fotografin im Spital verstorben

Die Zahl der beim Anschlag getöteten Menschen erhöhte sich derweil auf 30. Die französisch-marokkanische Fotografin Leila Alaoui erlag am Montagabend in einem Spital in Ouagadougou ihren Verletzungen, wie die marokkanische Nachrichtenagentur MAP unter Berufung auf die marokkanische Botschaft in Burkina Faso berichtete.

Die junge Frau hatte auf der Terrasse des Restaurants «Cappuccino» gesessen, das am Freitagabend ebenso wie das nahe gelegene Hotel «Splendid» im Zentrum von Ouagadougou von Dschihadisten angegriffen worden war. Sie wurde verletzt und mehrere Stunden lang in einem Spital in der burkinischen Hauptstadt operiert.

Alaoui hatte sich als Fotografin in Marokko, Frankreich und dem Libanon, wo sie zeitweise lebte, einen Namen gemacht. Ihre Bilder wurden unter anderem in New York, Dubai oder Paris ausgestellt. In Burkina Faso hielt sie sich für einen Auftrag für die Menschenrechtsorganisation Amnesty International auf. (SDA)

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