«Rumiyah» erscheint in sieben Sprachen
Der IS hat ein neues Hochglanz-Heftli

In dem neuen Magazin «Rumiyah» rufen die Dschihadisten des Islamischen Staats ihre Anhänger zu Anschlägen in Australien auf. Experten allerdings sehen keinen Anlass zur Sorge.
Publiziert: 10.09.2016 um 16:20 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 07:11 Uhr
Foto: Twitter

Die Terrormiliz Islamischer Staat verbreitet ihre Propaganda in unterschiedlichsten Formen. Im Netz kursieren martialische Videos von vermummten Kämpfern, Tonaufnahmen, in denen sich der IS zu Anschlägen bekennt, und Online-Zeitschriften mit Interviews und Berichten von militärischen Operationen.

Neben dem Zentralorgan «Dabiq» haben die Dschihadisten nun ein neues Hochglanz-Magazin im Netz veröffentlicht. Der symbolträchtige Titel:«Rumiyah», zu Deutsch: Rom. Die erste Ausgabe erschien gleich in sieben Sprachen, darunter Deutsch, Englisch, Russisch, Türkisch und Französisch.

Zentraler Inhalt von «Rumiyah» ist der Aufruf an IS-Anhänger, Anschläge in Australien zu verüben. Wie die australische Rundfunkanstalt SBS berichtet, tauchen in dem Magazin unter anderem das Opernhaus von Sydney und der Melbourne Cricket Ground als potenzielle Ziele auf.

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IS verliert an Boden

Aus Sicht des Terrorexperten Clarke Jones von der Australian National University besteht allerdings kein Grund zur Sorge. «Wir verfügen über alle notwendigen Sicherheitsvorkehrungen, um jede Art von Angriff auf solche Ziele zu verhindern», sagte Jones dem SBS. Davon abgesehen habe der IS kein solides Netzwerk in Australien.

Eher sei die Veröffentlichung des Magazins ein Zeichen zunehmender Verzweiflung der Dschihadisten, die in Syrien zuletzt massiv an Boden verloren haben. Am Wochenende hatten syrische Rebellen Menschenrechtlern zufolge die letzten Gebiete des IS an der Grenze zur Türkei erobert. In Libyen stehen Regierungstruppen davor, die IS-Hochburg Sirte einzunehmen.

Ein aktueller Fall in Melbourne allerdings beweist, dass auch Australien nicht völlig vor Anschlägen durch IS-Anhänger gefeit ist. Ein 19-Jähriger hatte sich schuldig bekannt, im vergangenen Jahr einen Terrorangriff geplant zu haben - er wollte einen Polizisten mit einem Messer enthaupten. Das Gericht verurteilte ihn jetzt zu zehn Jahren Haft. (wen)

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