«Russische Unternehmen reiten auf der Welle der zunehmenden nationalen Militärausgaben und Exporte mit», sagte Sipri-Experte Siemon Wezeman laut einer Mitteilung. Die Zahl der russischen Produzenten in der Liste der 100 grössten Rüstungsunternehmen stieg von neun auf elf.
Die Waffenverkäufe in der Ukraine brachen dagegen von 2013 auf 2014 drastisch ein. Gründe sind nach Einschätzung der Forscher der Konflikt mit Russland und der Wertverlust der Währung.
Weltweit sanken die Verkäufe der grössten Rüstungsunternehmen zum vierten Mal in Folge leicht. Zusammen setzten die Hersteller 401 Milliarden US-Dollar und damit 1,5 Prozent weniger als im Vorjahr um, wie Sipri berichtete. Vor allem die Hersteller in Nordamerika und Westeuropa machten 2014 weniger Kasse. Die westeuropäischen Waffenverkäufe gingen um 7,4 Prozent zurück.
Ausnahmen sind die Schweiz und Deutschland. Nach einem Taucher im Vorjahr legte die Schweizer Kriegsmaterialexporte 2014 wieder zu. Insgesamt führte die Schweiz gemäss dem Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) Kriegsmaterial im Wert von 563,5 Millionen Franken aus. 2013 hatten sich die Exporte auf 461 Millionen Franken belaufen. Markant stiegen die Ausfuhren nach Indonesien an.
Auch deutsche Rüstungsunternehmen verdienten im vergangenen Jahr mehr. Den Forschern von Sipri zufolge lag das vor allem an einem starken Umsatzwachstum beim Industriekonzern ThyssenKrupp.
Die USA dominieren die Liste weiter. Von dort kommen mit 38 Rüstungsunternehmen in den Top 100 die meisten Hersteller. Sieben davon waren 2014 unter den Top 10.
Spitzenreiter ist Lockheed Martin mit 37,5 Milliarden Umsatz 2014. Platz zwei belegt Boeing mit 28,3 Milliarden Dollar. Auf dem dritten Platz folgt das britische Unternehmen BAE Systems mit 25,7 Milliarden Dollar. Auf Platz sieben steht der europäische Konzern EADS mit 14,5 Milliarden Dollar.
Aufgrund mangelnder Daten sind Unternehmen aus China nicht Teil des Berichts der Friedensforscher.