Litauens Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas hat seinen Rücktritt eingereicht. Ministerpräsidentin Ingrida Simonyte habe das entsprechende Schreiben des 60-Jährigen am Freitag erhalten, erklärte die Staatskanzlei in Vilnius.
Zu den Gründen des Rücktritts wurde zunächst nichts mitgeteilt – auch Anusauskas selbst äusserte sich nicht. Ob Simonyte den Rücktritt annehmen wird, blieb vorerst unklar. Die Regierungschefin des baltischen EU- und Nato-Landes werde sich am Montag dazu äussern, meldeten litauische Medien unter Berufung auf die Staatskanzlei.
Militärausgaben seit Ukraine-Krieg erhöht
In Litauen werden Minister vom Staatspräsidenten auf Vorschlag des Regierungschefs ernannt und entlassen. Anusauskas will am Samstag mit Präsident Gitanas Nauseda zusammenkommen.
Litauen grenzt an die russische Exklave Kaliningrad und an Russlands Verbündeten Belarus. Der Krieg in der Ukraine wird in dem Baltenstaat als direkte Gefahr für die nationale Sicherheit gesehen. Das Land hat daher seine Militärausgaben erhöht und rüstet seine Armee massiv auf.
Deutschland hat dabei eine Schlüsselfunktion. Litauen wird für die Bundeswehr in den kommenden Jahren absehbar ein Schwerpunkt des militärischen Engagements. Seit 2017 führt Deutschland in dem Baltenstaat schon einen Nato-Gefechtsverband mit rund 1600 Soldaten, davon etwa die Hälfte aus der Bundeswehr. Nun will die Bundesregierung dort eine gefechtsbereite Brigade mit etwa 4000 Soldaten fest stationieren. (SDA)