Der Politikerin Diane Rwigara und ihrer Mutter wurden bei einem Prozess am Mittwoch Anstiftung zum Sturz der Regierung und Fälschung von Dokumenten zur Last gelegt. Beide weisen die Vorwürfe als politisch motiviert zurück. Ein Urteil wird am 6. Dezember erwartet.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International forderte die sofortige Einstellung der Strafverfolgung. Rwigara wollte bei der Präsidentenwahl 2017 gegen Kagame antreten, wurde aber von der Wahl ausgeschlossen. Die 37-Jährige wurde im September 2017 festgenommen und kam erst ein Jahr später gegen Kaution frei.
Kagame ist in Ruanda seit 1994 an der Macht, seit 2000 als Präsident. Der 61-Jährige geniesst grosse Popularität und hat in dem ostafrikanischen Staat für Stabilität und Wachstum gesorgt. Allerdings regiert er zunehmend autoritär; bei der jüngsten Wahl sicherte er sich mehr als 98 Prozent der Stimmen.