Kunst oder verrückt? Leonardo da Vincis Mona Lisa im Pariser Louvre war Ziel eines Vandalenakts! Ein Besucher am Sonntag tarnte sich mit Rollstuhl, Perücke und Frauenkleid. Es gelang ihm, das berühmte Meisterwerk mit einer Torte zu beschmieren. Doch nur beinahe.
Pech für den Vandalen, dass eine Glasvitrine das Gemälde schützt. Sicherheitspersonal und Polizei können den Täter sofort überwältigen. Zahlreiche Louvre-Besucher werden Zeugen der Tat. Dabei bleibt unklar, ob sich der Leinwand-Attentäter als Künstler verstand oder geistig verwirrt war. Nach der Schmieraktion streut er Rosenblätter auf den Boden.
Während er abgeführt wird und noch den tarnenden Rollstuhl vor sich herschiebt, gibt er ein Statement ab und sagt etwas von «Künstlern». Es bleibt unklar, ob er das Kunstwerk wirklich beschädigen wollte.
Mona Lisa immer wieder Ziel von Angriffen
Das bloss 77 mal 53 Zentimeter messende, zwischen 1503 and 1519 erschaffene Da-Vinci-Gemälde weilt nicht grundlos hinter Glas. Es wurde bereits mehrfach angegriffen. 2009 bewarf ein Russe das Kunstwerk mit einer Teetasse, die an der Glasvitrine zerschellte.
In den 1950er-Jahren wurde die Mona Lisa von zwei Angreifern, die Säure und einen Stein auf das Gemälde warfen, leicht beschädigt. Während einer Ausstellung in Tokio 1974 besprühte eine Frau ihren Rollstuhl mit Farbe. Aus Ärger darüber, dass Zugangsrampen zur Mona Lisa fehlten, die sie jedoch nie erreichte.
Die aufsehenerregendste Attacke ereignete sich vor 111 Jahren: 1911 gelang es Vincenzo Peruggia, einem italienischen Einwanderer in Frankreich, das Gemälde zu stehlen. Er versteckte es unter seiner Jacke und brachte es nach Italien zurück. Drei Jahre blieb die Mona Lisa verschollen. Dann versuchte Peruggia das Diebesgut an einen Antiquitätenhändler zu verkaufen. Und wurde verhaftet.
Wertvollstes Gemälde der Welt
Das Guinness-Buch der Rekorde 1999 nennt die Mona Lisa das Gemälde mit dem höchsten Versicherungswert. 1962 wurde es auf 100 Millionen Dollar geschätzt. Unter Berücksichtigung der Inflation entspricht das heute etwa 850 Millionen Dollar. (kes)