Bei einem nächtlichen Grossbrand nach einer Gasexplosion in der kenianischen Hauptstadt Nairobi sind rund 300 Menschen verletzt worden. Das kenianische Rote Kreuz erklärte am Freitag im Kurzbotschaftendienst X, früher Twitter, 271 Menschen seien in Spitäler gebracht worden. Weitere 27 Menschen seien vor Ort behandelt worden. Laut kenianischen Medien kamen bei der Explosion drei Menschen ums Leben.
Zahlreiche Feuerwehrleute waren im Stadtteil Embakasi im Einsatz, um die Flammen zu löschen, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP vor Ort berichtete. Dichter schwarzer Rauch stieg auf.
Wie der kenianische Regierungssprecher Isaac Maigua Mwaura am Freitag über den Onlinedienst X mitteilte, war ein mit Gas beladener Lastwagen im Stadtteil Embakasi explodiert. Dies habe zu einem «riesigen Feuerball» geführt, der sich ausgebreitet habe. Fernsehbilder von der Brandstelle zeigten eine Art Krater an der Stelle, an der der Lastwagen gestanden hatte.
Zahlreiche Geschäfte und Wohnhäuser, in denen sich wegen der späten Uhrzeit zahlreiche Menschen befanden, fingen laut dem Regierungssprecher Feuer. Die Verletzten wurden Polizeiangaben zufolge in verschiedene Spitäler in Nairobi gebracht. Laut Journalisten der Nachrichtenagentur AFP war das Feuer am Freitagmorgen, rund neun Stunden nach dem Ausbruch, weitgehend unter Kontrolle gebracht.
Menschen mussten Nacht im Freien verbringen
Durch den Brand entstand über dem südöstlichen Stadtteil Embakasi eine riesige schwarze Rauchsäule. Über die Nachrichtenplattform Citizen verbreitete Bilder zeigten zudem einen großen Feuerball in der Nähe von Wohnhäusern. Ein AFP-Journalist berichtete von zahlreichen brennenden Wohnungen und Autos.
«Wir waren im Haus und haben eine massive Explosion gehört», sagte Anwohner James Ngoge der AFP. Das ganze Gebäude sei von einem riesigen Beben erschüttert worden. «Ich habe ein Geschäft an der Strasse, das völlig zerstört wurde», fügte Ngoge hinzu. Zahlreiche Menschen mussten die Nacht im Freien verbringen.
Die Polizei sperrte den Unglücksort ab, während mehrere Anwohner ihre Habseligkeiten zusammensuchten und die Schäden begutachteten. «Der Ort wurde nun gesichert und es gibt nun eine Kommandozentrale, die dabei helfen soll, die Rettungsmassnahmen und andere Einsätze zu koordinieren», erklärte der Regierungssprecher.
Im Juni 2018 waren bei einem Brand auf dem grössten Freiluftmarkt in Nairobi mindestens 15 Menschen getötet und mehr als 70 verletzt worden. (AFP/neo/nad)