Der Tod von Gabby Petito (†22) erschüttert die Welt. Im Sommer brach sie mit ihrem Freund Brian Laundrie (23) zu einem Roadtrip durch die USA auf. Anfang September kehrte Brian allein nach Hause zurück. Von Gabby fehlte jede Spur – am Wochenende wurde im Grand Teton mutmasslich ihre Leiche gefunden.
Mittlerweile ist aber auch Freund Brian verschwunden. Mit den Ermittlern hat er nie gesprochen, er kommunizierte ausschliesslich über seinen Anwalt. Wo er nun ist, bleibt völlig unklar.
Suche in 100 Quadratkilometer grossem Gebiet
Gemäss Angaben seiner Eltern brach Laundrie am Dienstag vergangener Woche in Richtung Carlton Reservat in Florida auf. Das Gebiet des Reservats erstreckt sich über 100 Quadratkilometer, die Suche nach ihm gleicht gemäss CNN der berühmten «Nadel im Heuhaufen». Seit Freitag sucht die Polizei das gesamte Gebiet ab.
Chris Boyer von der nationalen Such- und Rettungsstelle sagte gegenüber CNN, dass das Gebiet als unübersichtlich gelte. Viel Wald und schlechte Sichtverhältnisse erschwerten die Suche nach einer einzelnen Person zusätzlich. Zwar sei die Polizei mit Wärmebildkameras unterwegs, das helfe aber nur bedingt.
Tagelanger Vorsprung verschafft Zeit
Ausserdem habe Brian mehrere Tage Zeit gehabt, sich zu verstecken, bevor die Polizei die Suche nach ihm aufnahm. Das habe ihm viele Möglichkeiten verschafft. Die Behörden gehen mittlerweile davon aus, dass sich Laundrie gar nicht im Reservat selbst aufhält.
«Mit jeder Stunde wird der Suchradius grösser», erklärt Chris Boyer. «Das macht die Suche nach ihm schwierig. Er könnte mit dem Auto unterwegs sein oder zu Fuss – solche Suchen sind sehr entmutigend, ehrlich gesagt.»
Mehr zum Fall Gabby
Am Montag durchsuchten Polizei und FBI stundenlang das Haus von Laundries Eltern in Florida. Die Eltern wurden aus dem Haus gebracht und anschliessend befragt. Bereits letzte Woche versuchte die Polizei, die Eltern zu befragen. Diese verweigerten allerdings sämtliche Auskünfte und verwiesen auf ihren Anwalt.
Aufnahmen deuten auf körperliche Gewalt hin
Brian Laundrie selbst gilt derzeit nicht als Tatverdächtiger, teilte das FBI am Montag mit. Es gebe keine expliziten Hinweise darauf, dass sich Laundrie strafbar gemacht habe. Was genau zum Tod von Gabby Petito geführt habe, sei noch immer unklar.
Aufnahmen aus den vergangenen Wochen zeigen aber, dass es zwischen dem Paar immer wieder Streit gab. Erst am Montag veröffentlichte Fox News einen Mitschnitt eines Telefongesprächs mit dem Notruf 911. Ein Mann in Moab, Utah, gab an, er habe beobachtet, wie ein Mann seine Freundin geschlagen habe. Beim Paar habe es sich um Petito und Laundrie gehandelt. (zis)