Vor dem Polizeipräsidium der südosttürkischen Stadt Elazig ist heute Morgen eine Autobombe explodiert. Nach Angaben des Provinzgouverneurs Murat Zorluoglu starben drei Polizisten, fast 150 weitere seien verletzt worden, darunter auch Zivilisten, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtete. Die Agentur Reuters sprach hingegen nur von 50 Verletzten.
Ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug detonierte auf einem Parkplatz vor dem vierstöckigen Gebäude und richtete schwere Verwüstungen an. Fernsehbilder zeigten eine graue und schwarze Rauchsäule über der Stadt.
Vier Tote bei weiterem Anschlag
Am Nachmittag kam es dann zu einer weiteren Anschlag auf Sicherheitskräfte, bei dem in der südosttürkischen Provinz Bitlis drei Soldaten und ein Dorfschützer getötet wurden. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete, ein Sprengsatz sei explodiert, als ein Armeefahrzeug vorbeifuhr.
Sieben Soldaten seien verletzt worden. Die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK sei für den Anschlag verantwortlich, hiess es. Die Organisation bekannte sich zunächst aber nicht dazu. Dorfschützer sind Hilfskräfte aus der Region, die vom Staat bewaffnet und im Kampf gegen die PKK eingesetzt werden.
Anadolu meldete weiter, Sicherheitskräfte und PKK-Kämpfer hätten sich anschliessend schwere Gefechte geliefert. Die Armee führe einen Einsatz mit Luftunterstützung in der Region durch.
Bomben-Attacke in der Nacht
Bereits in der Nacht auf heute war eine ferngezündete Autobombe vor einer Polizeibehörde in der Provinz Van in der Nähe der Grenze zum Iran explodiert. Bei diesem Anschlag wurden ein Polizist und zwei Zivilisten getötet.
Medienberichte zufolge variiert die Anzahl der Verletzten zwischen 40 und 75, darunter auch Polizisten. Auch für diesen Anschlag machten die Behörden die PKK verantwortlich. Diese äusserte sich zunächst nicht dazu.
Im Juli 2015 war nach zweieinhalb Jahren ein Waffenstillstand zwischen der PKK und der türkischen Regierung zerbrochen. Seitdem wurden hunderte Sicherheitskräfte bei Angriffen der PKK getötet. Die türkische Armee ging ihrerseits mit aller Härte gegen die PKK im Südosten des Landes vor. Die PKK gilt in der Türkei, in der EU und den USA als Terrororganisation. (bau/SDA)