Die britische Vegan-Influencerin Mia wollte Gutes tun und Hasen von einer Farm in Spanien retten. Doch das ging gründlich schief. Wie die «Sun» berichtet, zog Mia, die sich in den sozialen Medien «Mythical Mia» nennt, mit weiteren Aktivisten los. Sie befreiten 16 Hasen aus ihrem Gatter in einer Farm in Osona.
Die Farmer entdeckten die Aktivisten. Vor Ort erschien schliesslich die Polizei. In der chaotischen Situation forderte die Polizei die Aktivisten auf, das Gelände friedlich zu verlassen. Den Aktivisten drohten zu diesem Zeitpunkt keine rechtlichen Konsequenzen.
Mit 200 Sachen auf der Flucht
Als sich die Aktivisten entfernten, wurde es für sie gefährlich. Denn ihre Heimreise entwickelte sich zu einer regelrechten Verfolgungsjagd: Auf der Autobahn tauchten hinter ihnen mehrere Farmer auf. «Eine Stunde lang verfolgten uns die Farmer mit über 200 Sachen auf der Autobahn. Danach wollten wir sie auf einer Seitenstrasse abhängen. Dort blockierten sie uns den Weg und umzingelten uns.»
Als sie zum Stillstand kamen, riefen die Aktivisten die Polizei. Diese traf nach einer Stunde ein und konnte die beiden Gruppen beruhigen. Danach eskortierten die Polizisten die Aktivisten zu einem «sicheren Ort», aber nicht nach Hause. Nachdem die Polizei sie habe weiter fahren lassen, seien ihnen nach 10 Minuten auf der Autobahn wieder Farmer auf den Fersen gewesen. Laut Aussagen der Aktivistin schossen die Farmer mit einer Schrotflinte auf ihr Auto. Die Scheibe des Autos wurde zwar nicht zerstört, doch die Glassplitter verletzten Mia im Gesicht. Blutig nahm sie dann das Video auf, welches sie später auf ihrer Instagram-Seite postete.
90 Jungtiere mussten eingeschläfert werden
Laut Aussagen der Polizei sei aber keine Schrotflinte zum Einsatz gekommen. Die Scheibe sei von einem harten Gegenstand getroffen worden. Auch liess die Polizei verlauten, dass 14 und nicht 16 Hasen vermisst werden. Diese konnte die Polizei jedoch nicht ausfindig machen.
Was die vermeintlichen Retter erst später erfuhren sollte sich als tragische Wendung in ihrer Rettungsaktion erweisen: Die Hasen warfen erst kürzlich Nachwuchs. Ohne ihre Mütter können die Jungtiere nicht überleben. Als Folge dieser «Rettungsaktion» mussten 90 Jungtiere eingeschläfert werden. Ebenso hätten fünf weitere Hasen ihre Trächtigkeit verloren, da sie zum Zeitpunkt der «Rettungsaktion» einem enormen Stress ausgesetzt gewesen seien. Mehrere andere Hasen hätten zudem ein gebrochenes Rückgrat aufgewiesen.
Die Veganerin verneint, dass sie etwas mit der Verendung der Jungtiere zu tun habe. Sie bezeichnete die Aussagen der Polizei «Falschmeldung ohne jeglichen Beweis.» «Wir waren nur fünf Minuten in der Farm», sagte Mia, «und haben nur die Tiere angefasst, welche wir aus ihren dreckigen Zustand befreit haben.» Die Aktivisten hätten «professionelles tiermedizinisches Personal» dabei gehabt und deshalb «bestimmt keine Mütter von Jungtieren befreit, da wir selbst nur junge Hasen befreit haben.» Für die Verendung der fast 100 Tiere machen die Aktivisten die Zustände auf der Farm verantwortlich. (spr)