Tierzüchterin Annette Edwards (66) erhebt schwere Vorwürfe gegen die US-Fluggesellschaft United Airlines. Ihr Kaninchen Simon soll auf dem Flug von London nach Chicago im Frachtraum eines Fliegers verstorben sein. Das ehemalige britische Playboy-Model hatte das Tier in die USA verkauft.
Simon war nicht irgendein Chüngel. Er war der Sohn von Darius, dem mit 1,3 Metern Länge grössten Riesen-Chüngel der Welt. Der zehn Monate alte Simon war auf bestem Weg dazu, den Rekord seines Vaters zu brechen. Er mass bereits 90 Zentimeter.
Annette Edwards sagt in der Zeitung «Sun»: «Simon wurde drei Stunden vor Abflug von einem Tierarzt untersucht. Er war absolut fit.»
Juristische Schritte
Edwards geht davon aus, dass «etwas ganz Komisches» passiert sein müsse. Edwards: «Ich will wissen, was es war. Ich habe schon viele Kaninchen per Flugzeug verschickt, und es ist nie eines verendet.» Sie und der neue Besitzer wollen juristisch gegen die Airline vorgehen.
United Airlines zeigt sich betroffen. Das Unternehmen teilt mit: «Wir prüfen das Ganze.»
Für die Fluggesellschaft ist der Vorfall ein Desaster. Vor kurzem war sie in die Kritik geraten, weil sie einen überzähligen Fluggast mit Gewalt aus einer Maschine gezerrt hatte. Es droht eine Millionen-Klage.
Es sterben allerdings immer wieder Tiere in Frachträumen. Gründe sind unter anderem Kälte, Hitze, Stress, Luftdruck, Ausfall der Klimaanlage. Die US-Fluggesellschaft Delta transportiert daher auf Druck von Tierschützern keine Tiere mehr im Frachtraum.
Swiss-Piloten geben Acht
Bei der Swiss reisen Tiere in einem speziellen Teil des Laderaums, wo die Temperatur zwischen 15 und 22 Grad liegt und der Druck gleich wie in der Kabine ist. Swiss-Sprecherin Sonja Ptassek: «Unsere Piloten sind informiert, wenn Hunde mitfliegen und sorgen während des ganzen Fluges dafür, dass eine angenehme Temperatur im Fracht-Kompartiment herrscht.»
Bei der Swiss gebe es jährlich «sehr wenige Todesfälle bei Tieren». Die Gründe lägen ausserhalb des Verantwortungsbereichs der Swiss. Ptassek: «Neben einem natürlichen Tod wie etwa Herzversagen, liegen die Gründe häufig in einer Regelverletzung bei der Deklaration von relevanten Angaben zu den Tieren selber, wie zum Beispiel falsche Angaben zum Alter oder zum Gesundheitszustands des Tieres.» (gf)