Ressortleiter macht Abgang
Jeff Bezos macht seiner Zeitung Vorgaben für Meinungsseiten

Jeff Bezos, Multimilliardär und Eigentümer der «Washington Post», nimmt verstärkt Einfluss auf die redaktionelle Arbeit und schafft das Meinungsressort faktisch ab. Mehrere Journalisten und Journalistinnen haben das Unternehmen bereits verlassen.
Publiziert: 18:23 Uhr
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Jeff Bezos nimmt das Meinungs-Ressort der «Washington Post» an die Leine

Auf einen Blick

  • Bezos beeinflusst redaktionelle Arbeit der Washington Post verstärkt
  • Bezos betont persönliche Freiheiten und freie Märkte als Schwerpunkte
  • Über 400 Mitarbeiter forderten ein Treffen mit Bezos
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Amazon-Gründer und «Washington Post»-Eigentümer Jeff Bezos nimmt mehr Einfluss auf die redaktionelle Arbeit seiner Zeitung und macht Vorgaben für das Meinungsseitenressort. «Ich schreibe Ihnen, um Sie über eine Änderung auf unseren Meinungsseiten zu informieren», veröffentlichte Bezos auf der Plattform X ein Schreiben, das er an die Redaktion verschickt hat.

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Darin heisst es weiter: «Wir werden jeden Tag schreiben, um zwei Säulen zu unterstützen und zu verteidigen: persönliche Freiheiten und freie Märkte. Natürlich werden wir auch andere Themen behandeln, aber gegensätzliche Standpunkte überlassen wir der Veröffentlichung durch andere.» Der bisherige Ressortleiter verlasse die Zeitung, so Bezos.

Das Traditionsblatt «Washington Post» gehört seit 2013 dem Multimilliardär Bezos. Vor der US-Wahl im November hatte er sich gegen eine bereits verfasste Wahlempfehlung für Donald Trumps Kontrahentin Kamala Harris entschieden und damit Kritik innerhalb der Redaktion und in der Leserschaft ausgelöst.

Mehrere Journalisten verliessen «Washington Post»

Anfang des Jahres verliess die US-Karikaturistin und Pulitzer-Preisträgerin Ann Telnaes im Streit über eine ihrer Zeichnungen die «Washington Post». Auch andere Journalistinnen und Journalisten verliessen die Zeitung. Im Januar forderten mehr als 400 «Washington Post»-Mitarbeiter in einem Brief ein gemeinsames Treffen mit Bezos, um über die Führung der Zeitung zu sprechen. Bezos war einer der Gäste bei der Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump.

«Ich bin überzeugt, dass freie Märkte und persönliche Freiheiten das Richtige für Amerika sind. Ich glaube auch, dass diese Gesichtspunkte auf dem derzeitigen Markt der Ideen und Nachrichtenmeinungen nicht ausreichend berücksichtigt werden», hiess es weiter in Bezos aktueller Nachricht an seine Mitarbeiter. «Ich freue mich darauf, dass wir gemeinsam diese Lücke füllen können.» Auch die Zeitung selbst berichtete über die Entwicklungen und schrieb, dass Bezos das Meinungsseitenressort in eine «libertäre Richtung» lenke.

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