Eine Informationskampagne über die verschlechterten Bedingungen soll Flüchtlinge von einer Reise nach Dänemark abhalten. Die Idee ist nicht neu: Australien und Schweden haben es vorgemacht.
Nur noch halb so viel Geld
Laut «NZZ» will die dänische Regierung bereits angekündigte Massnahmen mit einer PR-Kampagne im Ausland begleiten. Die Botschaft: Flüchtlinge bekommen nur noch halb so viel Geld. Und: weitere Einschränkungen sind geplant.
Immigrationsministerin Inger Stöjberg begründe die Offensive unter anderem mit einem Dokument der EU-Grenzschutzagentur Frontex, das im Internet kursiere und von Schleppern unter Asylsuchenden herumgereicht werde. In der Tabelle werden die Aufnahme- und Lebensbedingungen für Flüchtlinge in Deutschland, Holland, Schweden, Norwegen und Dänemark verglichen.
Kopie auf Facebook
In der dänischen Presse wurde die Tabelle als «Reiseführer der Menschenschmuggler für die populärsten Destinationen» bezeichnet. Stöjberg hat eine Kopie der Liste auf ihrem Facebook-Konto veröffentlicht.
Gemäss der Auflistung schneidet Dänemark tatsächlich gut ab. So bekommt ein Flüchtling 816 Euro (Deutschland 300 bis 330, Holland 220, Schweden 180, Norwegen 408 Euro). Verlockend scheint auch die kurze Dauer bis zum Erhalt der Aufenthaltsbewilligung mit maximal 2 Monaten (in Norwegen dauert es mit maximal 9 Monaten am längsten).
3 Fr. Sackgeld
Die Schweiz erscheint nicht in der Tabelle. Laut Martin Reichlin vom Bundesamt für Migration bekommen Flüchtlinge während der maximal 90 Tage in den Empfangs- und Verfahrenszentren des Bundes Kost und Logis sowie 3 Franken Sackgeld pro Tag. Bis zum Entscheid dauerte es 2014 durchschnittlich 13 Monate (ohne die komplexen Fälle 8 Monate). (ant)