In der Emilia-Romagna unterlag die Lega-Kandidatin Lucia Borgonzoni am Sonntag mit 43,6 Prozent dem Mitte-Links-Kandidaten der Sozialdemokraten, Stefano Bonaccini mit 51,4 Prozent. Die Wahl in der Region von Bologna gilt als wichtiger Test für die angeschlagene Regierung in Rom aus Fünf-Sterne-Bewegung und Sozialdemokraten, da die Emilia-Romagna seit jeher in linker Hand ist.
Ein Verlust an die Lega wäre ein schwerer Schlag für die Regierung des parteilosen Premierministers Giuseppe Conte gewesen und hätte die unbeliebte Koalition weiter geschwächt. Offizielle Ergebnisse werden zwar erst im Laufe des heutigen Montags erwartet. Doch die Niederlage für Oppositionschef Salvini zeichnet sich deutlich ab.
Nach der Veröffentlichung der Hochrechnungen spricht Salvini zwar immer noch von einem «offenen Rennen». Der Oppositionschef hoffte auf einen Sieg, um seinen Machtanspruch auf nationaler Ebene zu untermauern.
Grosse Verluste für Fünf Sterne
Zeitgleich mit den Regionalwahlen in der Emilia-Romagna wurde auch in Kalabrien gewählt, wo sich laut Hochrechnungen die Mitte-Rechts-Kandidatin der Partei Forza Italia, Jole Santelli, klar durchsetzte. Sie bekam laut einer Hochrechnung der TV-Senders La7 53,2 Prozent der Stimmen, der Mitte-Links-Kandidat 30,7 Prozent.
Die Fünf-Sterne-Bewegung musste bei beiden Wahlen laut Hochrechnungen schwere Schlappen einstecken. In der Emilia-Romagna bekam die einst als Protestbewegung gegründete Partei demnach nur 4,4 Prozent der Stimmen. Angesichts des drohenden Desasters war Aussenminister Luigi Di Maio bereits letzte Woche vom Posten als Parteichef zurückgetreten.
Interne Streitigkeiten
Die Koalition aus Sternen und Sozialdemokraten regiert seit September 2019. Die beiden ungleichen Parteien hatten sich zusammengeschlossen, nachdem der damalige Innenminister Salvini das vorherige Bündnis mit den Sternen aufgekündigt hatte. Beide Parteien kämpfen mit internen Streitigkeiten und schlechten Umfragewerten und haben bei mehreren Regionalwahlen schwere Schlappen hinnehmen müssen. Bei der Parlamentswahl 2018 waren die Sterne noch auf fast 33 Prozent gekommen.
Die Wahlbeteiligung war in der Emilia-Romagna mit mehr als 67 Prozent fast doppelt so hoch wie bei der vergangenen Wahl. Aus der Region stammt auch die «Sardinen»-Bewegung, die gegen Hassreden von Rechts mobil macht und international für Aussehen gesorgt hat. (SDA/noo)