Zu den Protesten am Donnerstag hatten Studentenverbände und die Lehrenden-Gewerkschaft OLME aufgerufen. «Nein zu Privatunis», «Hände weg von unserer Bildung» und «Bildung muss frei für alle bleiben», skandierten die Demonstranten, wie der staatliche Sender ERT berichtete.
Die griechische Verfassung verbietet bislang die Gründung privater Hochschulen. Bildung müsse frei zugänglich und kostenlos sein, heisst es darin. Die konservative Regierung will die Gesetzeslage ändern und künftig entsprechende Lizenzen vergeben. Hintergrund ist zum einen die Anpassung an EU-Recht, zum anderen aber auch der Versuch, junge Studierende im Land zu halten. Viele Griechen studieren im Ausland, wenn ihre Eltern das Geld haben, weil Hochschulen etwa in Grossbritannien, Deutschland und den USA als qualitativ besser gelten.
Der Verband OLME verurteilte das Vorhaben als Kommerzialisierung der Bildung. Unter den Lehrenden ist die Meinung jedoch gespalten. Man verstehe die Eltern, die ihren Kindern eine gute Ausbildung bieten wollten, sagte eine Professorin einer griechischen Universität der Deutschen Presse-Agentur. «Deshalb bin ich nicht per se gegen Privatunis, aber dann sollen sie erst in die staatlichen Universitäten investieren.» Professoren verdienten nur um die 1600 Euro monatlich. Das sei eine Schande, sagte sie. (SDA)