Regierung spricht von «Destabilisierungsversuch»
18 Angreifer in Präsidentenpalast von Tschad getötet

Die Regierung des zentralafrikanischen Tschad hat nach eigenen Angaben einen Versuch der Destabilisierung des Landes vereitelt.
Publiziert: 14:17 Uhr
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Aktualisiert: 18:26 Uhr
ARCHIV - Tschads Präsident Mahamat Idriss Déby Itno. Foto: Francois Mori/AP/dpa
Foto: FRANCOIS MORI
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Nach Angaben des Aussenministers Abderaman Koulamallah, der zugleich Regierungssprecher ist, sollen 24 Bewaffnete in den Präsidentenpalast in der Hauptstadt N'Djamena eingedrungen sein. 18 der Angreifer seien getötet und die übrigen festgenommen worden, sagte er im Fernsehen weiter.

Ein Wachmann wurde demnach getötet, drei weitere verletzt. Kurz nach den Schüssen, die auch auf in sozialen Medien geteilten Videos zu hören waren, hatte Koulamallah in einem Video am Präsidentenpalast erklärt, die Lage sei nach einem «kleinen Zwischenfall» und «Destabilisierungsversuch» unter Kontrolle.

Terroristischer Hintergrund offen

Der Hintergrund der Angreifer ist nicht bekannt. Nahe der Hauptstadt N'Djamena kämpft Tschads Armee gegen die islamistischen Milizen Boko Haram und Islamischer Staat West Afrika Provinz, die im Grenzgebiet zu Nigeria um den Tschadsee sind. Auch andere Rebellengruppen sind im Land aktiv.

Koulamallah sagte, er glaube nicht an einen Terrorakt. Die Angreifer stammten ihm zufolge aus N'Djamena, hätten keine Kriegswaffen besessen, planlos angegriffen und kleine Flaschen mit Alkohol «und ein wenig Drogen» dabeigehabt.

Wichtiger Partnerstaat des Westens mit schwieriger Lage

Der Tschad, der an den Niger angrenzt, liegt im Inneren der Sahelzone am Südrand der Sahara inmitten mehrerer Konfliktstaaten. Für den Westen ist das Land ein wichtiger Partner bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Sudan sowie im Kampf gegen islamistische Terroristen.

Seit 2021 wird das Land vom Militärkommandanten Mahamat Idriss Déby Itno regiert, der nach dem Tod seines Vaters, Langzeitherrscher Idriss Déby, die Macht übernahm.

Seit der Unabhängigkeit von Frankreich 1960 gab es immer wieder Zeiten der Instabilität. Französisches Militär hat in der Vergangenheit mehrfach Rebellenangriffe auf die Hauptstadt verhindert. Derzeit zieht Frankreich seine im Land stationierten Soldaten ab, nachdem der Tschad das Militärabkommen mit der Ex-Kolonialmacht aufgekündigt hatte.

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