Bundesrichterin Dabney Friedrich verhängte am Montag in Washington eine 87-monatige Haftstrafe gegen von der Miliz Three Percenters.
Der 49-Jährige war bereits im März schuldig gesprochen worden, eine Schusswaffe nach Washington mitgebracht, Polizisten angegriffen und einen offiziellen Vorgang behindert zu haben. Er wurde auch verurteilt, weil er seinen Sohn und seine Tochter bedroht und davor gewarnt hatte, zur Polizei zu gehen. «Verräter werden erschossen», sagte er zu seinem 18-jährigen Sohn, der trotzdem bei der US-Bundespolizei FBI und dann vor Gericht gegen seinen Vater aussagte.
Reffitt war der erste Angeklagte, dem wegen der Gewalt vom 6. Januar 2021 der Prozess gemacht worden war. Videos zeigen, wie der Ölarbeiter aus dem Bundesstaat Texas sich auf den Stufen des Kapitols Auseinandersetzungen mit Polizisten lieferte und andere Angreifer anspornte. Die Anklage hatte ihn während des Prozesses als «Speerspitze dieses Mobs» bezeichnet. «Er hat das Streichholz angezündet, das das Feuer entfacht hat.»
Radikale Anhänger des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump hatten das Kapitol gestürmt, als dort der Sieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl vom November 2020 endgültig bestätigt werden sollte. Die Kapitol-Erstürmung mit fünf Toten und rund 140 verletzten Polizisten sorgte weltweit für Entsetzen.
In der Folge wurden mehr als 850 Angreifer festgenommen, rund 330 haben Schuldbekenntnisse abgelegt. Gerichte haben bereits eine Reihe von Freiheitsstrafen verhängt.
Mit der Aufarbeitung der Kapitol-Erstürmung befasst sich nicht nur die US-Justiz, sondern auch ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss. Das Gremium hielt in den vergangenen Wochen eine Reihe von öffentlichen Sitzungen ab, bei denen Trump und sein Umfeld schwer belastet wurden. Die Abgeordneten werfen Trump vor, zu der Gewalt angestachelt und dem Treiben seiner Anhänger dann keinen Einhalt geboten zu haben.
(SDA)