Einsame Männer mit Asthma wollte er glücklich machen. Für sie entwarf Matt McMullen vor 20 Jahren seine Sexpuppen. 1996 kam die erste Generation der «RealDolls» auf den Markt, 5000 Stück wurden bislang auf der ganzen Welt verkauft. Interessenten können heute zwischen zehn verschiedenen Körpervarianten und 16 Gesichtern wählen. Details wie Zehen und Schamhaare werden speziell auf Kundenwunsch gefertigt. Zudem gibt es männliche Versionen und sogar Transgender-Puppen.
Doch einen echten Durchbruch versprechen sich Fans jetzt von der neuesten Generation der Sexpuppen. Zusammen mit erfahrenen Ingenieuren aus der Roboter-Industrie will McMullen die RealDolls in echte Sex-Cyborgs verwandeln. «Realbotix» verfügen über künstliche Intelligenz, können blinzeln und ihre Lippen zum Kussmund formen. Im Inneren arbeiten moderne Rechner, die mit schmeichelnder Stimme sprechen, Dirty Talk beherrschen und dafür sorgen, dass sich die Puppe wie ein echter Mensch bewegt.
Fernbeziehungen sind möglich
Mit einer App und einem Headset kann der Kunde sogar mit seiner «Partnerin» Kontakt aufnehmen, wenn er auf Geschäftsreise ist und sie allein zu Hause auf dem Sofa liegt. «Wir wollen etwas schaffen, das jemanden auf emotionaler und intellektueller Ebene erregen kann, nicht nur auf körperlicher», sagte McMullen der «New York Times». Bis zu 60'000 Dollar kostet das Gesamtpaket. Aber der neue, intelligente Kopf passt auch auf alte Körper - und ist als Einzelstück deutlich günstiger.
Experten gehen übrigens davon aus, dass Sexroboter in zehn Jahren ein ganz normales Utensil in unseren Schlafzimmern sein werden, und damit Ursache von Zorn und Scheidungen. Denn die sprechenden Sexpuppen haben einen entscheidenden Vorteil gegenüber ihren menschlichen Vorbildern: Im Notfall kann Mann immer den «Aus»-Knopf drücken.
Erste Eindrücke von den «Realbotix» vermittelt das ausführliche Video der «New York Times». (pom)