Bei ihrer nächsten Mondlandung werden US-Astronauten nicht mehr über den Erdtrabanten hüpfen müssen, sondern geschmeidig gehen können. Dafür soll der neue, flexiblere Raumanzug sorgen, dessen Prototyp die US-Weltraumbehörde Nasa am Dienstag vorstellte.
Der Anzug mit dem Namen Exploration Extravehicular Mobility Unit (xEMU) gibt den Astronauten mehr Bewegungsfreiheit als das Modell der Apollo-Missionen von 1969 bis 1972. «Wenn wir uns an die Apollo-Generation erinnern, erinnern wir uns daran, wie Neil Armstrong und Buzz Aldrin wie Hasen über die Mondoberfläche gehüpft sind», sagte Nasa-Chef Jim Bridenstine im Hauptquartier der Weltraumbehörde in Washington. «Jetzt wird es uns möglich sein, über die Mondoberfläche zu laufen. Das ist ganz anders als bei den früheren Anzügen.»
Nasa-Ingenieurin Kristine Davis führte vor, wie sie in dem weissen Anzug mit roten und blauen Streifen ihre Arme über den Kopf heben und sich bücken kann, um Gegenstände aufzuheben, ohne das Gleichgewicht zu verlieren. Der neue Raumanzug kommt zudem in einer Einheitsgrösse und lässt sich an den jeweiligen Astronauten anpassen. Bislang werden Raumanzüge in verschiedenen Grössen hergestellt.
Nächster Flug 2024 geplant
Ausserdem wurde das System zur Absorption von Kohlendioxid verbessert. Das bei der Atmung entstehende Gas ist in hoher Konzentration giftig. Während bisherige Raumanzüge das Gas bis zu einem bestimmten Sättigungsgrad aufnehmen, kann das Modell xEMU das Kohlendioxid nach aussen ins All abgeben.
Die USA wollen 2024 wieder einen Menschen auf den Mond bringen – erstmals seit 1972. Am Dienstag wurde auch der orangefarbene Anzug vorgestellt, den die Astronauten auf dem Weg zum Erdtrabanten in der Raumfähre tragen sollen. (SDA)