Rassistische Nachbar-Aussage
Boateng kann über AfD-Attacke «nur lächeln»

Nach den fremdenfeindlichen Aussagen von AfD-Vize Gauland spricht Nationalelf-Star Jérôme Boateng erstmals.
Publiziert: 30.05.2016 um 14:15 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:58 Uhr

Den jüngsten verbalen Rechtsaussen-Ausfall leistete sich gestern Alexander Gauland (75), der Vize der Alternativen für Deutschland. Im Interview mit der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung» äusserte sich Gauland fremdenfeindlich über den Kapitän der deutschen Fussball-Nationalelf Jérôme Boateng: «Die Leute finden ihn als Fussballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben.» Klarer Fall von Rassismus, schliesslich ist der Bayern-Star selbst deutscher Staatsbürger.

In üblicher Manier folgte innert Stunden die Reaktion der Zivilgesellschaft: Spitzenpolitiker der demokratischen Parteien kritisierten Gaulands Aussagen scharf. Bundeskanzlerin Angela Merkel reagierte scharf: «Dieser Satz, der da gefallen ist, ist ein niederträchtiger und ein trauriger Satz», sagte der Regierungssprecher.

AfD-Parteipräsidentin Frauke Petry sprach sogar von einer Erinnerungslücke, und Gauland selbst ruderte am selben Tag zurück: «Ich habe Herr Boateng nie beleidigt!»

Den Shitstorm konnten jedoch beide nicht lahmlegen. Und Boateng selbst? «Ich kann nur darüber lächeln», sagt er nach dem Fussball-Länderspiel gegen die Slowakei. Ihn stimme es jedoch traurig, dass «so etwas» heute noch vorkomme. (pma)

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