Rasoulof im Iran verurteilt
Haft und Peitschenhiebe für Berlinale-Gewinner

Der bekannte iranische Filmemacher und Berlinale-Gewinner Mohammad Rasoulof ist Berichten zufolge zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden.
Publiziert: 08.05.2024 um 23:26 Uhr
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Aktualisiert: 09.05.2024 um 16:34 Uhr
Filmemacher und Berlinale-Gewinner Mohammad Rasoulof.
Foto: AFP

Wie der Rechtsanwalt Babak Paknia am Mittwoch auf der Plattform X schrieb, verurteilte ein Gericht in der Hauptstadt Teheran den iranischen Filmemacher Mohammad Rasoulof zu acht Jahren Haft, von denen fünf Jahre vollstreckt werden können. Zudem soll der Regisseur mit Peitschenhieben bestraft werden.

Laut dem Verteidiger begründete die Justiz das strenge Urteil mit Verstössen gegen die nationale Sicherheit. Rasoulof soll darüber hinaus eine Geldstrafe zahlen, auch die Beschlagnahme von Eigentum wurde erwähnt. Von der iranischen Justiz gab es zunächst keine Bestätigung für das Urteil. Einige iranische Medien griffen den Post des Anwalts auf.

Er war schon in Haft

Vor gut einem Jahr war Rasoulof mit einem Ausreiseverbot belegt worden. Damit sollte damals laut Aktivisten eine Teilnahme des kritischen Regisseurs an den Filmfestspielen von Cannes verhindert werden. Im Februar 2023 erst war der Filmemacher nach rund sieben Monaten Haft aus dem berüchtigten Teheraner Gefängnis Ewin freigelassen worden. Vor seiner Inhaftierung hatte er sich kritisch zu dem Einsturz einer Einkaufspassage in der südwestiranischen Stadt Abadan mit vielen Toten geäussert.

Rasoulof, der 2020 den Goldenen Bären der Berlinale für seinen Film «Es gibt kein Böses» erhalten hatte, gilt im Land als äusserst kritischer Filmemacher. Trotz langjährigen Berufsverbots schaffte er es immer wieder, Filme zu machen. Er lebte abwechselnd in Teheran und Hamburg. (SDA)

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