«Es gibt Dokumente, Pässe und sogar Kreditkarten»
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Selenski über China-Soldaten:«Es gibt Dokumente, Pässe und sogar Kreditkarten»

Peking dementiert
«Absolut haltlos!» – Chinesen halten sich vom Schlachtfeld fern

Russland führt einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Im Liveticker halten wir dich über die neusten Entwicklungen auf dem Laufenden.
Publiziert: 09.04.2025 um 09:00 Uhr
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Aktualisiert: 09.04.2025 um 10:57 Uhr

Darum gehts

  • Selenski kritisiert US-Botschaft für schwache Reaktion auf Angriffe und schiesst gegen Putin: «Abschaum in Moskau»

  • «Gemeinsam wollen wir einen dauerhaften und soliden Frieden in der Ukraine gewährleisten»: Armeechefs aus Paris und London in Kiew

  • 18 Tote nach Angriff auf Selenskis Heimatsstadt Krywyj Rih

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Blick Newsdesk
09.04.2025, 10:41 Uhr

Peking: Chinesen halten sich vom Schlachtfeld fern

Der Sprecher des chinesischen Aussenministeriums, Lin Jhian, dementiert die Vorwürfe.

China hat am Mittwoch die Vorwürfe Kiews, dass «viele» chinesische Staatsbürger an der Seite der russischen Streitkräfte gegen die Ukraine kämpfen, als «absolut haltlos» zurückgewiesen. Berichte über chinesische Staatsangehörige, die bei Kämpfen gefangen genommen wurden, werde Peking allerdings überprüfen. 

«Die chinesische Regierung hat ihre Bürger stets aufgefordert, sich von Gebieten mit bewaffneten Konflikten fernzuhalten und jede Form der Beteiligung an bewaffneten Konflikten zu vermeiden», sagte Lin Jian, Sprecher des chinesischen Aussenministeriums.

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hatte am Dienstag angegeben, seine Armee habe zwei chinesische Soldaten, die in der Region Donezk auf der Seite der russischen Armee kämpften, gefangen genommen. Zudem gab er an, Kiew verfüge über Informationen, dass noch «viele weitere» Chinesen in den Reihen der russischen Armee kämpften.

09.04.2025, 20:03 Uhr

Chinese zahlte Geld, um gegen Ukraine zu kämpfen

Ein kürzlich bei Kämpfen in der Ukraine gefangengenommener chinesischer Staatsbürger hat ukrainischen Angaben zufolge umgerechnet mehr als 3100 Euro (2900 Franken) bezahlt, um russischer Soldat zu werden.

Er sei durch die Aussicht auf den russischen Pass motiviert worden, berichtete das Onlineportal «Ukrajinska Prawda» unter Berufung auf die Pressestelle der Armeegruppierung im Abschnitt Luhansk. Nach Russland reiste er demzufolge als Tourist ein. Die russische Armee zahlt üblicherweise ein Handgeld von umgerechnet mehreren Tausend Euro, um neue Soldaten anzuwerben.

Dem Bericht zufolge soll die Grundausbildung im besetzten ostukrainischen Gebiet Luhansk nach Angaben des Gefangenen ohne Übersetzer stattgefunden haben. Die Verständigung sei durch Gesten und mittels automatischer Übersetzungen auf dem Telefon erfolgt. Bei Kämpfen um die Ortschaft Bilohoriwka in der Region Luhansk geriet der Mann dann in ukrainische Gefangenschaft. Wegen fehlender Sprachkenntnisse sei seine Gruppe in eine aussichtslose Lage gekommen und habe sich ergeben müssen.

09.04.2025, 14:02 Uhr

Russland und Ukraine überziehen sich mit Drohnenangriffen

Ukrainische Rettungskräfte bekämpfen in Charkiw einen Brand, der nach einem russischen Drohnenangriff ausgebrochen ist.

Russland und die Ukraine haben sich in der Nacht erneut gegenseitig mit Drohnenangriffen überzogen. Ukrainischen Behörden zufolge gab es Verletzte und Schäden in mehreren Regionen.

In der Grossstadt Dnipro wurden dem Gebietsgouverneur Serhij Lyssak zufolge 15 Menschen verletzt und 15 Privathäuser sowie mehrere mehrstöckige Wohn- und Geschäftsgebäude beschädigt. Der Gouverneur der Region Donezk, Wadym Filaschkin, schrieb bei Telegram von fünf Verletzten in dem Gebiet. In der ostukrainischen Grossstadt Charkiw gab es laut der örtlichen Staatsanwaltschaft nach einem massiven Drohnenangriff zwei Verletzte, Brände und Schäden an Geschäften und Wohnhäusern.

Das russische Verteidigungsministerium schrieb bei Telegram, dass in der Nacht 158 ukrainische Drohnen abgefangen worden seien. Betroffen waren demnach mehrere Regionen Russlands sowie die annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim. Angaben zu möglichen Folgen wurden nicht gemacht. Russische Telegram-Kanäle schrieben, dass auch der Fliegerhorst Mosdok im Nordkaukasus und die Luftwaffenbasis in Engels an der Wolga angegriffen worden seien. Unabhängig lassen sich die Angaben beider Kriegsparteien nicht überprüfen.

09.04.2025, 10:19 Uhr

Russische Frühjahrsoffensive «hat bereits begonnen»

Bekämpft die russische Offensive: Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte Oleksandr Syrskyi.
Foto: keystone-sda.ch

Der ukrainische Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyi warnt in einem Interview mit der Zeitschrift LB.UA, dass Russland eine Frühjahrsoffensive gestartet habe, um neue Gebiete zu erobern und seine Position bei den Friedensverhandlungen zu stärken. «Ich kann sagen, dass diese Offensive tatsächlich bereits begonnen hat», so Syrskyi.

Seit beinahe einer Woche sollen sich die russischen Offensivoperationen in allen wichtigen Sektoren fast verdoppelt haben, stellte der Oberbefehlshaber fest. Im Herbst konnte Russland in der Region Donezk erhebliche Geländegewinne erzielen, doch der Vorstoss hat sich in den letzten Monaten stark verlangsamt.

09.04.2025, 01:48 Uhr

USA sehen Gefangennahme von kämpfenden Chinesen als «beunruhigend»

«China ist ein wichtiger Steigbügelhalter Russlands im Krieg in der Ukraine», sagte die Sprecherin des US-Aussenministeriums, Tammy Bruce, am Dienstag (Ortszeit) vor Journalisten.
Foto: Anadolu via Getty Images

Das US-Aussenministerium hat die Gefangennahme von zwei chinesischen Soldaten durch die Ukraine, die an der Seite der russischen Armee gekämpft haben sollen, als «verstörend» bezeichnet. «China ist ein wichtiger Steigbügelhalter Russlands im Krieg in der Ukraine», sagte die Sprecherin des US-Aussenministeriums, Tammy Bruce, am Dienstag (Ortszeit) vor Journalisten.

Das Land liefere fast 80 Prozent der Dual-Use-Güter, die Russland für das Aufrechterhalten des Krieges brauche, erklärte Bruce. Als Dual-Use-Güter werden Erzeugnisse bezeichnet, die sowohl für zivile als auch für militärische Zwecke benutzt werden. US-Aussenamtssprecherin Bruce sagte weiter, die Zusammenarbeit zwischen den «beiden Atommächten» Russland und China werde weiter zu «globaler Instabilität beitragen und die USA und andere Länder weniger sicher, weniger geschützt und weniger wohlhabend machen».

Wenige Stunden zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski die Gefangennahme der beiden chinesischen Soldaten in der Region Donezk gemeldet. Laut Selenski verfügt Kiew über Informationen, wonach «viele weitere chinesische Staatsbürger» in den Reihen der russischen Armee kämpfen. «Ich habe den ukrainischen Aussenminister angewiesen, sich unverzüglich mit Peking in Verbindung zu setzen und herauszufinden, wie China darauf reagieren wird», erklärte Selenski.

Bisher stellt China sich als neutrale Partei im Ukraine-Krieg dar und erklärt, weder Kiew noch Moskau mit Waffen zu unterstützen. Allerdings hat Peking seit Beginn des russischen Angriffs im Februar 2022 seine politische, militärische und wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland deutlich verstärkt.

08.04.2025, 14:33 Uhr

Zwei chinesische Soldaten gefangen genommen

Bei Kämpfen in der Region Donezk in der Ostukraine wurden zwei chinesische Soldaten gefangen genommen, die «in der russischen Armee kämpften», wie der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski auf Telegram mitteilt. Ukrainische Truppen hätten gegen insgesamt sechs chinesische Soldaten gekämpft, so Selenski weiter. Gemäss Selenski liegen Dokumente der Gefangenen, Bankkarten und andere persönliche Daten vor. Sie würden vom Sicherheitsdienst der Ukraine festgehalten.

«Ich habe den Aussenminister der Ukraine angewiesen, umgehend Kontakt mit Peking aufzunehmen und herauszufinden, wie China darauf zu reagieren gedenkt», so Selenski weiter. Putin wiederum suche nach Möglichkeiten, weiter zu kämpfen. Laut Selenski bestehen keine Absichten seitens Putin, den Krieg zu beenden.

08.04.2025, 07:48 Uhr

Langstreckenangriffe blieben aus

Wie das Institute for the Study of War (ISW) schreibt, meldeten die ukrainischen Behörden weder in der Nacht auf den 7. April, noch am 7. April selbst, Angriffe mit Langstreckenraketen oder Drohnen. Dies, nachdem Russland in der Nacht zuvor einen der grössten Angriffe seit über einem Monat durchgeführt habe. Wieso keine Langstreckenangriffe durchgeführt wurden, bleibe unklar, so das ISW. Weiter bereite Russland wohl in naher Zukunft einen nächsten grossen Angriff vor.

Ein Bild aus Dnipro vom 7. April.
Foto: AFP
08.04.2025, 01:41 Uhr

Selenski: Auch Truppenpräsenz im russischen Gebiet Belgorod

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski beim Gespräch mit hohen europäischen Militärvertretern in Kiew.
Foto: AFP

Die ukrainischen Streitkräfte halten laut Präsident Wolodimir Selenski neben den Teilen der russischen Region Kursk nun auch Stellungen in der benachbarten Region Belgorod.

«Wir führen aktive Operationen in den Grenzregionen auf dem Gebiet des Feindes aus», sagte der Staatschef in seiner abendlichen in Kiew verbreiteten Videobotschaft. Es war die erste offizielle Bestätigung dazu von ihm. Von russischer Seite gibt es keine Bestätigung dafür Allerdings hat die Gebietsverwaltung in Belgorod dort teils die Kontrolle verloren, seit grenznahe Teile von ukrainischer Seite beschossen werden.

Fehlen Ressourcen an der Front?

Moskauer Militärbeobachter hatten zuletzt berichtet, die Russen hätten im Grenzgebiet Belgorod einen eigenen Damm mit einer Fliegerbombe zerstört – bei dem Dorf Popowka nur wenige Hundert Meter von der ukrainischen Grenze entfernt. Damit sollte die Verlegung von schwerer ukrainischer Panzertechnik verhindert werden.

In der benachbarten Region Kursk hatten ukrainische Einheiten monatelang ein grösseres Gebiet kontrolliert, mussten sich aber zuletzt weitgehend zurückziehen. Westliche Beobachter sehen das Eindringen der ukrainischen Streitkräfte auf russischer Seite kritisch, weil damit Ressourcen an anderen wichtigen Abschnitten der Front fehlen.

07.04.2025, 22:52 Uhr

Trump: Russland bombardiert Ukraine «wie verrückt»

US-Präsident Donald Trump am 7. April 2025 im Weissen Haus.
Foto: AFP

US-Präsident Donald Trump hat die vielen Angriffe Russlands auf die Ukraine mit scharfen Worten kritisiert. Er sei nicht glücklich über das, was zurzeit passiere: «Denn sie bombardieren im Moment wie verrückt», sagte Trump, der in seinem Büro im Weissen Haus eigentlich danach gefragt wurde, warum sein Zollpaket Russland nicht treffe.

«Das ist keine gute Situation», fügte er mit Blick auf das russische Vorgehen hinzu. «Ich bin nicht glücklich über die ganzen Bombardierungen, die es in der letzten Woche gegeben hat, schrecklich, es ist schrecklich.» Trump will ein Ende des russischen Angriffskrieges in der Ukraine erreichen, der vor mehr als drei Jahren begann.

Die USA hatten in Gesprächen mit Russland und der Ukraine verschiedene Modelle von Feuerpausen vorgeschlagen, zu denen Moskau aber Vorbedingungen stellt. Russland hält sich nach eigenen Angaben nur an einen Stopp von Angriffen auf Energieanlagen. Allerdings haben seitdem die Attacken auf Wohnhäuser und andere zivile Objekte zugenommen. In der Stadt Krywyj Rih starben bei einem Raketenangriff und seinen Folgen 20 Menschen, darunter 9 Kinder und Jugendliche.

07.04.2025, 12:39 Uhr

Kreml über Waffenstillstand: «Enorm viele Fragen, die niemand beantwortet hat»

Foto: Alexander Zemlianichenko/AP/dpa

Der Kreml behauptet, dass vor einem Waffenstillstand mit der Ukraine noch Unklarheiten bestehen würden. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte am Montag vor Journalisten, dass Präsident Wladimir Putin zwar eine Waffenruhe unterstütze, «vorher muss jedoch eine ganze Reihe an Fragen geklärt werden, die noch niemand beantwortet hat.»

Peskow wiederholte, dass dies mit dem «Kiewer Regime» zusammenhänge, das seine «extremistische und nationalistische Einheiten» nicht kontrollieren könne. Auch die Militarisierung der Ukraine sprach Peskow wieder einmal an. «Alle diese Nuancen stehen immer noch auf der Tagesordnung.»

Moskau behauptete zudem, dass seine Truppen weitere Gebiete erobern konnten. Zudem kam es in den vergangenen Tagen zu mehreren russischen Raketenangriffen, die Menschen das Leben kostete. Dazu meinte Peskow: «Wir treffen nur militärische Ziele.»

07.04.2025, 11:46 Uhr

Indisches Produkt in russischen Waffen gefunden

China hält weiter zu Russland und Kreml-Chef Putin. Und auch Indien ist eines der wenigen Länder, die trotz Sanktionen und Ukraine-Krieg, weiter Gas aus Russland beziehen. Nun soll offenbar sogar ein wichtiges Bauteil, das aus Indien stammt, in russischen Waffen gefunden worden sein. Das berichtet zumindest der Geheimdienst des ukrainischen Verteidigungsministeriums.

«Zum ersten Mal wurde in russischen Waffen eine Komponente indischen Ursprungs gefunden – ein Zeitpuffer von Aura Semiconductor», heisst es in der Erklärung des ukrainischen Verteidigungsgeheimdienstes.

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